Spielberichte
Wir versuchen, zu jedem Spiel einen Spielbericht aufzusetzen, bitten aber um Verständnis, wenn das mal nicht der Fall ist.
Spielberichte unserer Herren
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29.09.2024
SG Wolfshagen/Lautenthal : WSV Wiedelah 0:2
Auf die Niederlage zum Saisonauftakt (5:2 gegen den SV Hahndorf, siehe Bericht) folgten mit einem 5:2 gegen den TSV Immenrode (5:2, siehe Bericht), einem 6:2 gegen den TSV Westerode (Auswärtsspiel, ohne Bericht), einem 2:1 gegen die Reserve des Goslarer SC (Auswärtsspiel, ohne Bericht), einem 3:1 gegen die SG Jerstedt/Dörnten (Heimspiel, ohne Bericht) und einem 2:1 gegen den VfR Langelsheim (Auswärtsspiel, ohne Bericht) fünf Siege in Folge – 15 Punkte nach sechs Spielen, Platz 4 in der Tabelle, das ließ sich doch sehen!
Beim heutigen Auswärtsspiel gegen die SG Wolfshagen/Lautenthal sollten drei weitere Punkte gesammelt werden. Die Vorzeichen standen gut, hatte die SG doch bislang als Drittletzter in der Tabelle lediglich gegen den Tabellenletzten (TSV Immenrode) und den Tabellenvorletzten (Goslarer SC II) punkten können.
Obwohl heute auf dem ungewohnten Harzplatz gespielt wurde (warum auch immer man bei herrlichem Wetter entgegen der offiziellen Ansetzung nicht auf dem angrenzenden Rasenplatz spielte …), begann der WSV so, wie man es von einem Favoriten erwarten durfte: Viel Ballbesitz, viel Spielkontrolle, Verlagerung des Spielgeschehens in die gegnerische Hälfte. Gegen defensiv agierende Gastgeber tat sich jedoch kaum eine Lücke auf, die man für einen Torabschluss hätte nutzen können. Lediglich in der 7. Minute gelang es Alex, sich an die Grundlinie zu spielen und die Kugel von dort für Fabian aufzulegen, der es aus vollem Lauf mit einem Flachschuss von der Strafraumkante versuchte – der gegnerische Schlussmann tauchte aber rechtzeitig ab und hielt die Kugel sicher fest.
Viel mehr sollte sich dann erst einmal nicht tun. Die einen konnten nicht, die anderen wollten nicht. Eine Viertelstunde nach Anpfiff der Partie stellte sich beim WSV ein wenig der Schlendrian ein, wodurch es den Gastgebern zunehmend gelang, selbst aktiv am Spiel teilzunehmen. Der Ballbesitz glich sich aus, die WSV-Abwehr sah sich nun – teilweise aufgrund eigener Ballverluste im Aufbauspiel – etwas häufiger zum Eingreifen verpflichtet. Gefährlich wurde es auf beiden Seiten weiterhin nicht, Chancen blieben Mangelware.
Nach 25 Minuten ging es dann aber plötzlich Schlag auf Schlag:
Nachdem Rouwen Alex mit einem langen Ball auf der linken Seite in Richtung Strafraum geschickt hatte, legte dieser die Kugel mit viel Übersicht quer in die Zentrale zu Lennard, der sich im Zweikampf stark gegen seinen Gegenspieler behauptete, dann aber gleich zweimal mit Abschlüssen aus dem Strafraum daran scheiterte, dass irgendein SG-Spieler sich noch erfolgreich in den Weg stellen konnte (25. Minute).
Nur wenig später ließ Robin eine Ecke von der linken Seite an den Elfmeterpunkt fliegen, wo Niklas zum Kopfball hochstieg, die Kugel aber am rechten Pfosten vorbeisetzte (27. Minute).
Nach einem Ballverlust in den Abwehrreihen des WSV fasste sich dann auch der Gastgeber mal ein Herz und zog aus 20 m ab – der erste Torabschluss der SG segelte aber am linken Pfosten vorbei (29. Minute).
Auf der Gegenseite war es dann ebenfalls ein Ballverlust, der die nächste Chance für den WSV einläutete:
Simon fing auf der rechten Seite einen völlig verunglückten Fehlpass ab und hatte dann einen starken Blick auf Robin, der in der Zentrale dank der Vorwärtsbewegung der SG-Abwehr völlig freistand. Perfekt von Simon bedient, zog er mit wenigen Schritten in den Strafraum und legte die Kugel dort am machtlosen Schlussmann der Gastgeber vorbei in die Maschen – 1:0 für den WSV (30. Minute)!
Endlich gelang der ersehnte und völlig verdiente Führungstreffer, wenn auch mit freundlicher Unterstützung der SG. Das sollte doch Rückenwind für die Partie geben.
Oder auch nicht … Denn in der Folgezeit tat sich auf dem Feld … nichts. Absolut nichts. Zehn Minuten lang hatten die anwesenden Zuschauer (von denen die WSV-Anhänger übrigens in der Überzahl waren!) Zeit, sich mit Bratwurst, Steak, Kaffee und/oder Bier einzudecken, ohne irgendetwas Nennenswertes zu verpassen.
Dem WSV konnte es herzlich egal sein. Mal abgesehen davon, dass der ein oder andere Treffer dem Torverhältnis nicht geschadet hätte, war es die SG, die nun gefordert war. Als WSV-Spieler konnte man es auch gut ruhiger angehen lassen – immerhin bestand so weniger Gefahr, sich auf dem Hartplatz irgendetwas aufzuschürfen.
Bis zur Halbzeit wurde es nur ein einziges Mal noch einmal richtig gefährlich, als Alex sich nach einer schönen Kombination über die linke Seite bis zur Grundlinie tankte und von dort für Tobias auflegte, der aus sieben Metern zum Abschluss kam, die Kugel aber harmlos in die Arme des Keepers beförderte (40. Minute).
Es blieb also bis zur Halbzeit bei der etwas mageren 1:0-Führung für den WSV. Da sollte in Halbzeit 2 gerne noch nachgelegt werden. Wie oft war es doch in der Vergangenheit schon vorgekommen, dass ein spielerisch unterlegener Gegner bei irgendeiner unglücklichen Aktion einen Ball noch irgendwie reingenudelt und den WSV damit den ein oder anderen Punkt gekostet hatte …
Nun denn, man sollte sehen …
Mit frischer Luft kamen beide Teams zurück aufs Feld und wieder übernahm der WSV die Initiative im Spiel, wenngleich die SG dieses Mal von Beginn an ein wenig wacher wirkte als noch in Halbzeit 1.
Ein erster Abschluss Simons flog aus dem Rückraum noch weit am Tor vorbei (51. Minute).
Wenig später versuchte es Lennard nach einem Abpraller mit einem Schuss vom rechten Strafraumeck; der Ball wurde allerdings abgefälscht und segelte dann harmlos ins Toraus (54. Minute).
Kurz darauf ließ Simon einen Freistoß von der linken Seitenlinie an den langen Pfosten fliegen, wo Tobias der Kugel relativ unbedrängt entgegenlaufen konnten, sie dann aber aus kurzer Distanz über das Tor beförderte (55. Minute).
In der 56. Minute ergab sich nach einem missglückten Klärungsversuch des WSV eine gute Schussgelegenheit für die Gastgeber, die diese aber aus rund 20 Metern kläglich vergaben; der Ball verfehlte das Tor so weit, dass man hier nicht einmal wirklich von einem Torschuss sprechen kann …
Immerhin gab die Chance der SG ein wenig Auftrieb und der anfängliche Elan des WSV wurde so eingebremst, dass das Spiel eine Weile nur so vor sich hin dümpelte.
In der 65. Minute versuchte Robin, den gegnerischen Schlussmann mit einem schnell ausgeführten Freistoß zu überraschen, ließ die Kugel allerdings nicht platziert genug in Richtung Tor fliegen, sodass der Keeper sie problemlos aus der Luft fischen konnte. Sofort leiteten die Gastgeber einen Konter ein, der sie sogar bis in den Wiedelaher Strafraum brachte – hier ließ ein Angreifer aber aus 13 m die Kugel direkt auf Jan zufliegen, der dadurch kein Problem hatte, den Gegentreffer zu verhindern (66. Minute).
Auf einmal war hier wieder was los. Wie schon in Halbzeit 1 folgten auf zehn ereignisarme Minuten plötzlich Abschlüsse im Überfluss:
Zunächst ließ Rouwen einen Freistoß aus dem Rückraum über das gegnerische Tor segeln (68. Minute), bevor Simon nach einem Ballgewinn im Mittelfeld zum kurzen Sprint ansetzte und die Kugel anschließend aus 25 m etwas halbherzig links am Pfosten vorbesetzte (69. Minute).
Nur eine Minute später kam die SG nach einem schnellen Angriff aus zentraler Position zum Abschluss – wie schon zuvor verzog der Schütze jedoch völlig und ließ die Kugel weit am Tor vorbeifliegen (70. Minute).
In der 72. Minute durfte dann endlich wieder gejubelt werden:
Während ein Großteil der Akteure auf dem Platz bei einem Freistoß damit rechnete, dass Robin diesen aus dem Rückraum vors Tor bringen würde, bediente Letzterer stattdessen Alex auf der rechten Seite, der die freie Bahn ausnutzte, um zur Grundlinie zu ziehen. Dort umspielte er geschickt seinen Gegenspieler und brachte die Kugel anschließend scharf vors Tor, wo der kurz zuvor eingewechselte Julian im allgemeinen Gewusel den Fuß reinstellte und den Ball aus kürzester Distanz ins Netz tropfen ließ – 2:0!
Der überfällige Führungsausbau war geschafft. Puh! Auch wenn ein 2:0 rund 20 Minuten vor Schluss sicher nicht unbedingt das war, was man in Sachen Zwischenstand von der heutigen Partie zu diesem Zeitpunkt erhofft hatte, so war es doch zumindest erst einmal beruhigend, dass ein in letzter Minute vielleicht noch reingenudelter Ball der Gegner momentan keinen Punktverlust bedeuten würde.
Der WSV versuchte aber nun, nachzulegen:
In der 75. Minute spielten sich Simon und Alex gemeinsam durch das Mittelfeld, bevor Alex schließlich an der Strafraumkante zum Abschluss kam, die Kugel aber knapp am linken Pfosten vorbeilegte.
Drei Minuten später versuchte es Simon dann mit einem schicken Schuss vom linken Strafraumeck, gab der Kugel aber zu viel Drall in die falsche Richtung mit, sodass sie sich letztendlich am langen Pfosten vorbei ins Toraus drehte (78. Minute).
Kurz darauf setzte sich Julian nach einem schönen Zuspiel von Simon auf der linken Seite stark gegen seinen Gegenspieler durch und bediente anschließend Alex mit einem Querpass im Strafraum; der völlig freistehende WSV-Stürmer versuchte es aus der Drehung mit links, setzte die Kugel aber nur über die Latte (80. Minute).
Was der WSV hier so an Chancen liegen ließ, war schon teilweise haarsträubend. Trotz eines inzwischen wieder deutlichen Feldvorteils schaffte man es nicht, die Kugel erneut im gegnerischen Tor unterzubringen.
Während sich die SG mit dem Mute der Verzweiflung gegen die drohende Niederlage zu stemmen versuchte, wurde die Stimmung auf und neben dem Platz etwas hitziger. Ein paar Nickligkeiten hier, kleinere Foulspiele da, dazu ein paar Diskussionen mit dem Schiedsrichter (der heute im Vergleich zu manch anderem einen wirklich guten Job machte!) – in der Schlussphase der Partie ging der Spielfluss ein wenig flöten.
Erst kurz vor Abpfiff hatte der WSV dann noch einmal eine Top-Gelegenheit zum 3:0, als Rouwen mit einem starken Steckpass Julian erlaubte, im Rücken der gegnerischen Abwehr aufs Tor zu ziehen; dieser entschied sich, selbst den Torabschluss zu suchen, ließ die Kugel aber am linken Pfosten vorbeifliegen (89. Minute). Schade! Da Alex auf der rechten Seite mitgelaufen war, hätte man hier auch gut versuchen können, den SG-Keeper im 2-gegen-1 auszuspielen und die Kugel so im Netz unterzubringen.
Sei’s drum. Am Ende stand ein hochverdientes 2:0 für den WSV auf der imaginären Anzeigetafel und man konnte mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise nach Wiedelah antreten. Dass der Sieg hätte höher ausfallen können, darf ebenso wenig unerwähnt bleiben wie die Tatsache, dass man einen unterlegenen Gegner heute zeitweise aufgrund eigener Nachlässigkeiten unnötig stark werden ließ und von Glück sprechen kann, dass die SG nicht in der Lage war, mehr Kapital daraus zu schlagen.
Insgesamt hat der WSV seine Pflichtaufgabe heute aber erledigt und mit einem weiteren Sieg seinen Platz im oberen Drittel der Tabelle gefestigt. Da die SG Jerstedt/Dörnten ihr Punktspiel an diesem Spieltag verloren hat, grüßt man momentan sogar von Platz 3. Unter den verbleibenden vier Gegnern in der Hinrunde befinden sich allerdings noch die Plätze 1 und 2 – und das sind durchaus andere Kaliber als die SG Wolfshagen/Lautenthal heute.
Am kommenden Sonntag ist erst einmal die TSG Wildemann zu Gast im Eckerstadion, die auch noch an die obere Tabellenregion anklopfen möchte. Hoffen wir mal, dass der WSV den Gästen die Tür vor der Nase zuknallen kann; natürlich nur im übertragenen Sinne, versteht sich – wir sind ja grundsätzlich sehr gastfreundlich!
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