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20.10.2024
WSV Wiedelah : MTV Bornhausen 7:0
Was gibt es Schöneres, als einen wunderschönen Herbstnachmittag mit Bratwurst und Bier im Eckerstadion zu verbringen? … Okay, es mag Menschen geben, die diese Frage mit „Vieles“ beantworten würden – aber die gehörten nicht zu den zahlreichen Fans, die heute die Partie gegen den MTV Bornhausen vom Spielfeldrand aus verfolgten. Pech gehabt! Denn heute gab es so einiges zu sehen.
Allen voran einen WSV, der schon nach 90 Sekunden das erste Mal jubeln durfte:
Nach einem Ballverlust des MTV im Mittelfeld konnte Alex plötzlich zum ersten Mal im Rücken der Abwehr frei zum Tor ziehen. Gegen den aufgerückten Keeper versuchte er es mit einem schnellen Abschluss aus 20 m, welcher dem Schlussmann des MTV unglücklich über die Fingerspitzen rutschte und wenige Augenblicke später neben dem rechten Pfosten ins Netz trudelte – 1:0 (2. Minute)!
Wenn das nicht mal ein Start nach Maß war! Und der WSV blieb direkt am Drücker.
Als der MTV-Keeper wenige Minuten nach dem WSV-Treffer einen Ball nicht unter Kontrolle bekam, setzte Alex im Strafraum gedankenschnell nach, schob die Kugel aber knapp links am Kasten vorbei (5. Minute).
Drei Minuten später folgte ein Freistoß für den WSV. Zentrale Position, 20 m Torentfernung. Gefährlich, gefährlich … Und als würde er tagein, tagaus nichts anderes machen, nahm Tobi J. Anlauf und ließ die Kugel dann traumhaft und unhaltbar an der gegnerischen Mauer vorbei knapp neben dem linken Pfosten ins Netz fliegen – 2:0 (8. Minute)!
Das war hier nach nicht einmal zehn Minuten schon hochverdient! Während der MTV bislang noch kaum einen Fuß an den Ball bekam, ließ der WSV den Ball munter in den eigenen Reihen wandern und machte schon früh mehr als deutlich, in welche Richtung das Spiel heute laufen sollte. Was für eine extrem starke Anfangsphase!
Und auch wenn in der Folgezeigt nicht jeder Angriff in einen Torschuss mündete, so blieb es doch dabei, dass die Heimelf hier die dominante Mannschaft war und das Spielgeschehen völlig unter Kontrolle hatte.
Kam der MTV mal über die Mittellinie, so schallte es aus der Hintermannschaft des WSV: „Mach mal Stress!“ (äh, ja … klar!) – und schon jagte ein WSV-Spieler auf den ballführenden Gegner zu, setzte ihn unter Druck und spätestens beim übernächsten Ballkontakt hatte der WSV die Kugel wieder unter eigener Kontrolle. Da gab’s wirklich gar nichts zu holen für den MTV.
Einziger Hoffnungsschimmer für die völlig überrumpelten Gegner war, dass der WSV es verpasste, seine Dominanz in weitere Tore umzumünzen – was unter anderem auch daran lag, dass der Schiedsrichter etwa alle zwei Minuten Alex wegen des Lossprintens aus abseitsverdächtiger Position zurückpfiff.
In der 29. Minute hatte der Schiedsrichter dann einmal ein Einsehen und ließ den Torjäger des WSV nach einem Steckpass von Simon zum Tor ziehen, allerdings scheiterte Alex mit seinem Abschluss im Strafraum am gegnerischen Keeper.
Wenig später landete eine Ecke von der linken Seite im Strafraum vor den Füßen von Julian, der wohl selbst ein wenig überrascht von seiner guten Abschlussgelegenheit war und aus elf Metern völlig verzog (31. Minute).
Fünf Minuten – und gefühlt ein halbes Dutzend weitere Abseitspfiffe – später blieb nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte die Pfeife des Schiedsrichters stumm, als Alex die Kugel im Rücken der gegnerischen Abwehr unter Kontrolle brachte, mit Tempo in den Strafraum zog und dort auf Höhe des rechten Pfostens den gegnerischen Keeper ausspielte. Mit links ließ er den Ball dann auf das Tor zufliegen, wo ein gegnerischer Verteidiger auf der Linie noch reflexartig versuchte, die Kugel mit der Hand zu stoppen, sie aber über die Fingerspitzen gleiten und am rechten Kreuzeck ins Netz segeln ließ – 3:0 (36. Minute)!
Na endlich. Nach fast 30 Minuten Anrennen belohnte sich der WSV endlich mit dem längst überfälligen dritten Treffer.
Und der MTV? Von dem war weiterhin fast nichts zu sehen. Ein Freistoß aus dem Rückraum, der das Tor weit verfehlte (20. Minute); ein zweiter Freistoß aus ähnlicher Position, der von einem Angreifer im Strafraum mit dem Kopf harmlos ins Toraus weitergeleitet wurde (24. Minute). Mehr gab’s da nicht. Die WSV-Abwehr war – wie schon vergangene Woche – gut sortiert, extrem aufmerksam und zweikampfstark und ließ hinten einfach nichts anbrennen.
Das galt auch, als der MTV kurz vor der Pause noch einmal alle Kräfte mobilisierte und es bei einem schnellen Angriff tatsächlich einmal bis in den Wiedelaher Strafraum schaffte. Als Jan auf Höhe des linken Pfostens schon geschlagen war und die Kugel in die Zentrale zu einem einschussbereiten MTV-Angreifer rollte, machte die Hintermannschaft des WSV den Fünfmeterraum dicht und konnte den Ball schließlich mit vereinten Kräften klären (44. Minute).
Kurz nach dieser kleinen Schrecksekunde war dann Halbzeit. Schade eigentlich, bei der Leistung hätte man dem WSV auch gern noch 30 Minuten weiter zugeschaut – als WSV-Anhänger wusste man aus zahlreichen vergangenen Partien schließlich, dass der WSV in zwei Halbzeiten durchaus auch zwei verschiedene Gesichter zeigen konnte. Aber natürlich war die Pausen allen Akteuren auf dem Feld gegönnt und man hoffte, dass sich das Bild in Halbzeit 2 nicht wesentlich ändern würde.
Und das tat es auch nicht. Zwar war dem MTV anzumerken, dass es in der Halbzeit offenbar nochmal motivierende (oder mahnende?) Worte gegeben hatte, aber trotz einer munteren Spielweise kam weiterhin nichts Zwingendes dabei rum. Der WSV behielt das Zepter in der Hand, verdaddelte aber die ein oder andere gute Chance, bevor es gefährlich werden konnte.
In der 52. Minute hatte Simon dann erst einmal genug von Angriffen über die Außenbahnen, Flanken und Steckpässen, fasste sich 25 m vor dem Tor ein Herz und wurde für seinen Mut belohnt, als die Kugel von halbrechter Position wie ein Strahl durch die MTV-Abwehr donnerte und unhaltbar neben dem rechten Pfosten im Netz einschlug – 4:0!
Unmittelbar nach dem folgenden Anpfiff dachte sich ein MTV-Angreifer auf der Gegenseite „Das kann ich auch!“, als ihm die Kugel rund 20 m vor dem WSV-Tor vor die Füße rollte – sein Versuch aus zentraler Position flog aber relativ deutlich am Kasten vorbei (54. Minute). Naja, aber einen Versuch war’s wert …
Es folgten zwei Ecken für den WSV, die jedoch am Fünfmeterraum von Julian (57. Minute) und Simon (58. Minute) am Tor vorbeigeköpft wurden, danach wurde es auf beiden Seiten erstmal ruhiger, was nennenswerte Spielsituationen anging.
Der WSV behielt die Oberhand im Spiel, während dem MTV Bornhausen bei eigenem, meist eher kurzzeitigen Ballbesitz nichts einfiel, um das undurchdringbare Bollwerk in der Wiedelaher Abwehr einstürzen zu lassen.
Es dauerte bis zur 68. Minute, bevor es mal wieder aufregend wurde – dafür durfte dann auch direkt wieder gejubelt werden:
Nachdem Robin einen Ball in den Rücken der gegnerischen Abwehr gespielt hatte, erlief Alex die Kugel aus abseitsverdächtiger Position (der fast schon erwartete Pfiff des Schiedsrichters blieb aus), spielte im Strafraum seinen Gegenspieler aus und schob die Kugel dann von der rechten Strafraumseite am gegnerischen Schlussmann vorbei links in die Maschen – 5:0!
Der Jubel über den Treffer währte dieses Mal jedoch nicht allzu lang, denn ein Bornhausener Verteidiger war beim Versuch, die Kugel noch zu klären, zu spät gekommen und hatte den Torschützen böse abgeräumt – der Fuß war dick, das Spiel für Alex damit vorbei. (Gute Besserung an dieser Stelle!)
Das Spiel wurde nun insgesamt etwas unruhiger. Kleinere Fouls, kleinere Diskussionen, wenig Spielfluss.
Dann ertönte nach einem missglückten Klärungsversuch des WSV im eigenen Strafraum plötzlich ein Pfiff – es gab Handelfmeter für den MTV!
Nun hatte der MTV ja während des Spiels nicht unbedingt das Schießen geübt und so kam es (passenderweise), dass der Schütze die Kugel wenig platziert aufs Tor brachte. Jan, der in die rechte Ecke abgetaucht war, konnte den Strafstoß zunächst blocken und im Nachfassen sogar sichern (75. Minute). Klasse! Die weiße Weste blieb in diesem Spiel unbefleckt!
Der WSV schaltete umgehend wieder in den Vorwärtsgang und nutzte die Unsortiertheit der Gegner zu einem schnellen Angriff über die linke Seite, an dessen Ende Niklas aus 25 m den Abschluss suchte, die Kugel aus vollem Lauf aber am linken Pfosten vorbeisetzte (76. Minute).
Zwei Minuten später versuchte es Lennard mit einem strammen Flachschuss aus dem Rückraum, den der gegnerische Keeper am linken Pfosten zwar parieren konnte, aber in den Strafraum tropfen ließ, wo Jason als erster nachsetzte und die Kugel aus fünf Metern in die leeren Maschen haute – 6:0 (78. Minute)!
Zehn Minuten vor Schluss war das Spiel hier aber sowas von gelaufen. Während der WSV den Sieg nur noch verwalten brauchte, blieb den Gästen aus Bornhausen nur noch ein Ziel: Wenigstens noch ein Tor schießen. Auch wenn die Gelegenheiten hierzu eher selten waren (und ein verschossener Elfmeter nicht unbedingt Selbstvertrauen gab), so warf man doch in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorne.
Ein Freistoß des MTV in der 83. Minute bildete dann den Auftakt zu einer überraschend aufregenden Schlussphase.
Zunächst landete besagter Freistoß von der linken Seite mit etwas Glück vor den Füßen eines Bornhausener Angreifers in halbrechter Position, der von der Strafraumkante abzog, den rechten Pfosten aber verfehlte.
Zwei Minuten später waren die Gäste dann nur noch zu zehnt, nachdem ein Spieler nach einem Foul im Mittelfeld mit gelb-rot den Platz verlassen musste (85. Minute). So kurz vor Ende wirkte sich die Unterzahl auf das Spiel allerdings kaum mehr aus, Kräfte schonen war bei den Gästen ohnehin nicht mehr angesagt.
Unmittelbar nach dem Platzverweis – der WSV hatte sich noch gar nicht wieder sortiert – zog ein Angreifer des MTV im Mittelfeld das Tempo an und dribbelte sich an mehreren WSV-Spielern vorbei bis in den Strafraum, wo ihm jedoch die Luft ausging und sein Abschluss aus 15 m harmlos in Jans Arme rollte (86. Minute).
Nachdem der WSV den Ball kurz darauf im Mittelfeld verdaddelt hatte, kam der MTV plötzlich im 2-gegen-1 auf den Wiedelaher Strafraum zu, spielte das Ganze aber nicht gut aus und blieb letztendlich wieder zu harmlos im Abschluss (87. Minute).
Es folgte der Schlusspunkt der Partie – und der hatte es noch einmal in sich:
Nachdem Robin bei einem schnellen Angriff des WSV bis in den Strafraum vorgedrungen war, kam er dort im Zweikampf mit seinem Gegenspieler spektakulär zu Fall – glasklare Entscheidung: Schw… … …eres Foul, Strafstoß für den WSV! Was auch sonst?
Simon schnappte sich die Kugel und hämmerte sie – anders als der MTV noch eine Viertelstunde zuvor – humorlos rechts ins Netz – 7:0!
Nach starker Mannschaftsleistung schlägt der WSV den MTV Bornhausen also mit 7:0 und feiert damit den bis dato höchsten Sieg in dieser Saison. Das war heute von der ersten Minute an ein reifer, souveräner Auftritt des gesamten Teams. Nach der schnellen 2:0-Führung war der Sieg über 90 Minuten nie wirklich gefährdet, was nicht nur an der guten Chancenverwertung im Laufe der Partie lag, sondern insbesondere auch einer überragenden Defensivleistung zu verdanken war. Als Belohnung gab es heute nicht nur drei weitere Punkte, sondern auch die Tabellenführung: Da die Konkurrenz aus Ildehausen und Seesen in den eigenen Punktspielen jeweils nicht über ein Unentschieden hinauskam, winkt der WSV nun mit 24 Punkten von Platz 1 der Tabelle!
Das habt ihr euch verdient, Jungs!
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