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18.08.2024
WSV Wiedelah : TSV Immenrode 5:2
Heute stand für den WSV das erste Heimspiel der neuen Saison an. Zu Gast im Eckerstadion war der TSV Immenrode, der nach dem Abstieg aus der Nordharzliga nun wieder in unserer mal mehr, mal weniger schönen Kreisklasse mitkicken durfte.
Der WSV war heute gewillt, den mauen Auftritt in der vergangenen Woche vergessen zu machen und mit einem Sieg gegen den guten alten „Stadtnachbarn“ die ersten Punkte für das Tabellenkonto einzuheimsen. Und das zeigten die Jungs auch.
Von Beginn an spielte hier eigentlich nur eine Mannschaft. Die Heimelf machte früh Druck und ließ den Gegner überhaupt nicht ins Spiel kommen. Mehrere gute Kombinationen scheiterten allerdings entweder an einem Abseitspfiff des Schiedsrichters oder daran, dass ein TSV-Verteidiger am eigenen Strafraum irgendwie den Fuß an den Ball bekam.
Neben einem Kopfball von Alex, der von der linken Strafraumseite das Tor klar verfehlte (6. Minute), einem Dropkick von Simon, der aus 18 m ebenfalls am Tor vorbeidonnerte (8. Minute), und einem Versuch von Schubi, der die Kugel aus 20 m in die Arme des Keepers fliegen ließ (15. Minute), war in der Anfangsviertelstunde nichts zu verzeichnen, was das WSV-Herz hätte höher schlagen lassen.
Dann aber fiel der verdiente Führungstreffer:
Eriks Versuch, die Kugel aus 12 m ins Netz zu zirkeln, wurde von einem TSV-Verteidiger am Fünfmeterraum beim Klärungsversuch so abgefälscht, dass der Ball auf der rechten Strafraumseite bei Niklas landete, der sieben Meter vor dem Tor völlig frei zum Abschluss kam und die Kugel humorlos unten rechts in die Maschen setzte – 1:0 (17. Minute)!
Und der WSV legte nach:
Ein paar Minuten nach dem Treffer fing Rouwen in der eigenen Hälfte ein missratenes Zuspiel des TSV ab und schickte prompt Alex mit einem langen Ball steil. Dessen Gegenspieler konnte zwar die Kugel noch abfälschen, aber nicht verhindern, dass Alex sie vor die Füße bekam und sich im Rücken der gegnerischen Abwehr in Richtung Tor aufmachte. Im Strafraum ließ der heimische Torjäger die Kugel dann auf Höhe des linken Pfostens am einsamen TSV-Keeper vorbei ins Netz segeln – 2:0 (23. Minute)!
Das sah doch gut aus!
Allerdings nicht lang:
Kurz nach dem Führungsausbau gab es in der WSV-Hälfte einen folgenschweren Freistoß für den TSV, von dem bis dato angriffstechnisch noch so gut wie gar nichts zu sehen war. Die Kugel segelte in den Strafraum und wurde dort mit dem Kopf so verlängert, dass sie unten rechts im Netz landete – 2:1 (25. Minute)!
Ärgerlich. Das passte ja nun überhaupt nicht zum Spielverlauf. Aber sei’s drum. Der WSV ließ sich nicht merklich beirren und spielte weiter munter nach vorne.
Schon drei Minuten nach dem Anschlusstreffer der Gäste hatten Alex und Erik nach einer starken Flanke von Simon auf der linken Strafraumseite beide die Gelegenheit, die Kugel völlig unbedrängt im Tor unterzubringen – aber frei nach dem Motto „Nimm du ihn, ich hab ihn sicher“ ging keiner der beiden zum Ball …
Kurz darauf zog Alex in unnachahmlicher Art und Weise von der linken Seite an der Grundlinie entlang in den gegnerischen Strafraum und wurde dort zu Fall gebracht. Die Folge: Strafstoß für den WSV. Erik legte sich die Kugel zurecht und versuchte es halbhoch rechts – der TSV-Keeper hatte allerdings den richtigen Riecher und parierte (31. Minute).
Der WSV hatte inzwischen (gefühlt) ca. 80 % Ballbesitz und dominierte klar das Spiel. Die Abwehr stand sicher, Kombinationen klappten und über die sprintstarken Außenseiten wurden immer wieder gute Chancen kreiert (teilweise aber auch abseitsbedingt zurückgepfiffen). Einzig der Spielstand ließ noch zu wünschen – und aus Sicht des TSV: zu hoffen – übrig.
Letzterer war bemüht, die Angriffswellen des WSV zu brechen, brachte aber nach vorne nichts Nennenswertes zustande. Wie schon beim Anschlusstreffer in der 25. Minute war es lediglich ein weiterer Freistoß, der zumindest für etwas Gefahr sorgte, vom rechten Strafraumeck letztendlich aber harmlos am rechten Pfosten vorbeiflog (37. Minute).
Der WSV hatte zwar deutlich mehr Zug zum Tor, blieb aber ebenso erfolglos:
Zunächst wurde ein Flachschuss von Schubi aus der Zentrale vom Keeper pariert (36. Minute), dann wurde ein Kopfball von Erik nach einer Ecke von einem gegnerischen Verteidiger kurz vor der Linie geklärt (42. Minute), anschließend wurde ein strammer Abschluss von Rouwen, der sich zuvor mit einem schönen Solo aus der eigenen Hälfte durch das Mittelfeld getankt hatte, vom Keeper im Nachfassen entschärft (44. Minute) und zu guter Letzt ließ Jason nach schöner Vorlage von Simon die Kugel vom rechten Strafraumeck über den Kasten fliegen (45. Minute).
Der WSV ging nach einer starken ersten Hälfte mit einer völlig verdienten Führung in die Pause. Wenn man den Jungs hier zur Halbzeit etwas vorwerfen will, dann wohl am ehesten den Chancenwucher. Gegen einen derart unauffälligen Gegner hätte man zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits deutlicher führen müssen. Ein 2:1 war angesichts der drückenden Überlegenheit viel zu mager und ließ dem Gegner immer noch Hoffnung, obwohl diese spielerisch kaum angebracht war.
Schon kurz nach Wiederanpfiff der Partie wurde das schwache Glimmen der Hoffnung des TSV bereits ein erstes Mal durch ein laues Lüftchen zum Lodern gebracht, als – wie konnte es auch anders sein – ein Freistoß aus halbrechter Position quer durch den Strafraum segelte und knapp am linken Pfosten vorbei im Toraus landete (47. Minute). Na, das wär’s ja noch gewesen …
Fast im direkten Gegenzug schickte Simon Alex auf der linken Seite in Richtung Strafraum, wo dieser die Kugel mit viel Übersicht für Schubi auflegte, der aus dem Rückraum angelaufen kam, mit seinem strammen Abschluss aber lediglich einen gegnerischen Verteidiger im Strafraum traf (49. Minute).
Wenig später ließ Schubi eine Ecke von der linken Seite vors Tor fliegen, wo ein TSV-Verteidiger die Kugel mit dem Kopf so verlängerte, dass sie knapp neben dem rechten Pfosten vorbeiflog (52. Minute). Ob das so gewollt war …? Das wäre auf jeden Fall ein nettes Eigentor geworden, wäre der Ball ein paar Zentimeter weiter nach links geflogen …
In der 56. Minute ließ ein Abwehrfehler des WSV die Gäste aus Immenrode dann völlig unverhofft jubeln:
Weil sich ein WSV-Verteidiger beim Versuch, einen langen Ball, abzufangen, völlig verschätzte, rutschte die Kugel durch zu einem TSV-Angreifer, der im Rücken der aufgerückten Abwehr davonzog, sich die die Kugel im Strafraum zurechtlegte und anschließend am machtlosen Jan vorbei flach rechts ins Netz schob – 2:2!
Auch, wenn der Ausgleich natürlich völlig unverdient war und nur dank gehöriger Mithilfe des WSV zustande gekommen war: Die zarte Hoffnung des TSV war nun vollends entflammt.
Der WSV tat in dieser Anfangsphase der zweiten Hälfte viel zu wenig für das Spiel und konnte nicht an die Überlegenheit in Durchgang 1 anknüpfen. Dass man nun auch noch die Gäste durch den Treffer unnötig stark machte, ließ einen nicht gerade frohen Mutes in die nähere Zukunft blicken. Aber die Jungs ließen die Köpfe nicht hängen und versuchten weiter, nach vorn zu spielen.
Ein Freistoß von Rouwen aus 25 m (59. Minute) und ein Abschluss von Simon von der Strafraumkante (60. Minute) landeten zunächst noch harmlos in den Armen des Gästekeepers, dann schlug der WSV zurück:
Nach einer schönen Kombination im Mittelfeld schnappte sich Alex die Kugel und startete in der Zentrale einen Sololauf durch die unsortierte Hintermannschaft des TSV, in deren Rücken er wenig später die Kugel aus 12 m am gegnerischen Schlussmann vorbei ins Netz hob – 3:2 (61. Minute)! Der WSV führte wieder!
Doch kaum war der Jubel verklungen, musste man auf der Gegenseite auch schon wieder die Luft anhalten, denn es gab – mal wieder – einen aussichtsreichen Freistoß für den TSV aus halblinker Position, den Jan zunächst gefährlich abklatschen ließ, dann aber im Nachfassen entschärfen konnte (63. Minute).
Auf der Gegenseite startete der WSV wenig später einen neuen Angriff über die linke Seite, an dessen Ende Erik die Kugel ein wenig zu nah vors Tor brachte; der TSV-Schlussmann verschätzte sich jedoch beim Aufnehmen des eigentlich harmlosen Balles und ließ diesen kurz fallen – diesen Moment nutzte Alex, der zuvor aus dem Rückraum einschussbereit eingelaufen war, und spitzelte die Kugel in die Maschen – 4:2 (66. Minute)!
Huiuiui. Was für aufregende 10 Minuten. Da hatte der TSV mal kurz aufgemuckt und durch den Ausgleich wieder Morgenluft gewittert – und der WSV, der nicht besonders gut in die Halbzeit gestartet war, ließ daraufhin die Muskeln spielen und lag plötzlich mit zwei Toren vorne. So eine Reaktion will man als Anhänger sehen, das war stark!
Mit beruhigender Führung ließ der WSV es nun erst einmal wieder ruhiger angehen, konzentrierte sich auf eine solide Abwehrarbeit und die Vorherrschaft im Mittelfeld, ohne viel Risiko nach vorn zu suchen. In der Folge tat sich auf beiden Seiten des Platzes nicht allzu viel.
In der 73. Minute kam der WSV bei einer schnellen Umschaltaktion mal wieder zum Abschluss, als Alex von der Mittellinie den eingewechselten Tobi S. auf der rechten Seite zum Strafraum schickte (es geht also auch umgekehrt!) und dieser die Kugel für Jason auflegte; dessen Abschluss aus 20 m prallte vom Keeper ab und landete vor den Füßen von Niklas, der den Ball anschließend knapp am Tor vorbeizirkelte.
Drei Minuten später fand eine schöne Flanke von Seppel von der rechten Seite Alex im Strafraum, der die Kugel vom Elfmeterpunkt über die Latte köpfte (76. Minute).
Kurz darauf ließ Tobi S. bereits die nächste Flanke in den gegnerischen Strafraum fliegen, wo der Keeper die Kugel erneut nicht festhalten konnte und abprallen ließ; dieses Mal stand Simon goldrichtig, setzte nach und hob die Kugel über den Schlussmann hinweg ins Netz – 5:2 (79. Minute)!
Nun war das Spiel endgültig entschieden. Der TSV, der nach dem erneuten Führungstreffer des WSV wieder mehr oder weniger in die Untätigkeit verfallen war, machte nicht den Eindruck, als könne er in den verbleibenden zehn Minuten drei Tore aufholen, zumal der WSV sich wieder gefangen hatte und das Spiel weitestgehend unter eigener Kontrolle hatte.
Chancentechnisch sollte sich dann auch nichts mehr tun – mit einer Ausnahme, die dann auch den Schlusspunkt des Spiels bildete:
In der Nachspielzeit schickte Rouwen Alex noch ein letztes Mal über die linke Seite steil; der zog noch einmal in den Strafraum, wo er mit etwas Glück trotz gegnerischer Behinderung zum Abschluss kam und die Kugel an den Pfosten krachen ließ (90+1. Minute).
Das war es dann auch.
Der WSV schlägt den TSV Immenrode also hochverdient mit 5:2 und sammelt damit die ersten drei Punkte im diesjährigen Kampf um den Klassenerhalt. Der Sieg hätte hier und heute definitiv höher ausfallen müssen, man hatte es aber verpasst, sich trotz zahlreicher Gelegenheiten öfter mit einem Tor zu belohnen. Hätte man nicht auch noch zwei Tore vom Gegner geschenkt bekommen, wäre die Kiste knapper geworden als es nötig gewesen wäre.
Der TSV hatte mit Ausnahme des zweiten Treffers keine einzige gefährliche Chance aus dem Spiel heraus (und selbst die war ja nicht wirklich selbst herausgespielt) und kam im Wesentlichen nur durch Freistöße überhaupt zum Torabschluss.
Hatte vergangenes Wochenende noch insbesondere der Zugriff im Mittelfeld gefehlt, ließ man den Gegner heute in der eigenen Hälfte gar nicht zum Zug kommen. Die Defensive stand sicher, Aufbau- und Umschaltspiel funktionierten – lediglich die Chancenausbeute war mau. Aber man kann ja nicht alles haben …
Auf jeden Fall lässt sich auf dieser Leistung heute aufbauen, das sah sehr gut aus!
Nächsten Sonntag geht es zum Aufsteiger nach Westerode. Wir drücken die Daumen!
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