WSV Wiedelah

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11.08.2024

SV Hahndorf : WSV Wiedelah 5:2

Saisonauftakt in der Kreisklasse! Im ersten Ligaspiel der neuen Saison ging es für den WSV heute nach Hahndorf. War man am vergangenen Wochenende nach guter Leistung mit 2:4 gegen die SVG Oberharz, einen rüpelhaften Nordharzligisten, leider ausgeschieden (ohne Bericht), so wollte man heute einem Konkurrenten auf Augenhöhe ebenfalls einen starken Kampf liefern und einen soliden Grundstein für die anstehende Saison legen.

Leider klappte das mit dem Anknüpfen an die Leistung der letzten Woche nicht besonders gut …

Schon zwei Minuten nach Anpfiff der Partie war Kevin, der heute im Tor einspringen musste, gefordert, als er nach einem Steckpass der Gastgeber einen Torschuss von der Strafraumkante mit einer starken Parade entschärfen musste.

Die anschließende Ecke bildete den Auftakt zu einer ganzen Serie von Ecken, die der SV sich in den folgenden Minuten gegen einen ziemlich schlafmützig agierenden WSV erarbeitete.

In der 7. Minute war es dann die vierte, fünfte oder sogar schon sechste(?) Ecke, die schließlich von Erfolg gekrönt wurde:
Der Ball segelte von der linken Eckfahne an den langen Pfosten, wo ein Angreifer relativ unbedrängt hochsteigen und die Kugel aus kürzester Distanz einnicken konnte – 1:0, die völlig verdiente Führung!

Drei Minuten später hatte der SV dann bereits die Gelegenheit, nachzulegen, allerdings rollte ein verdeckter Abschluss von der Strafraumkante knapp am linken Pfosten vorbei (10. Minute).

Vom WSV war in der Anfangsphase des Spiels in der gegnerischen Hälfte so gut wie gar nichts zu sehen. Viele ungenaue Zuspiele, Ballverluste im Zweikampf, eine fehlende Übersicht und zu wenig Gefühl für lange Bälle – der einzige Ballkontakt des SV-Schlussmannes, der nicht von einem Rückpass seiner Abwehrspieler herrührte, bestand in einem abgefischten Freistoß, den Robin aus der Hälfte des WSV in den gegenüberliegenden Strafraum getreten hatte (5. Minute).

Etwas unverhofft durfte dann in der 13. Minute plötzlich auf WSV-Seiten gejubelt werden:
Nachdem Simon mit einem langen Ball Schubi auf der rechten Seite steil geschickt hatte, ließ letzterer auf Höhe des Strafraums eine Flanke auf die linke Seite segeln, wo Alex die Kugel unter Kontrolle brachte. Ein eigener Torschuss war aus spitzem Winkel nicht drin, dafür machte sich aber Erik bemerkbar, der aus dem Rückraum angelaufen kam, von Alex bedient wurde und die Kugel nach kurzem Zurechtlegen aus 13 m unhaltbar rechts ins Netz schlenzte – 1:1! Das war sicherlich kein besonders verdienter, dafür aber ein besonders schöner Treffer!

Als hätte der Treffer einen Schalter umgelegt, mischte der WSV nun besser mit, das Spiel wurde im Mittelfeld deutlich ausgeglichener. Der SV musste sich erst einmal auf die veränderte Spielsituation einstellen und schaltete einen Gang zurück. Da die Ungenauigkeiten im Aufbauspiel der WSV blieben, tat sich eine ganze Weile in beiden Strafräumen nichts mehr. Die einzige Ausnahme bildete ein Kopfball der Gastgeber, der nach einem Chipball von der rechten Strafraumkante auf Höhe des rechten Pfostens von einem Angreifer harmlos am Kasten vorbeigelenkt wurde (17. Minute).

Nach etwas mehr als 20 Minuten konnten die Akteure auf dem Feld bei einer hitzebedingten Trinkpause noch einmal neue Energie tanken. Mit frischer Motivation kam der WSV direkt zu zwei Torabschlüssen, allerdings gerieten sowohl Rodrigos Kopfball nach einer Ecke (26. Minute) als auch Alex‘ Direktabnahme eines langen Freistoßes im Strafraum (28. Minute) zu harmlos.

Der SV sah sich wieder gefordert und konterte, setzte aber einen Abschluss von der Strafraumkante am Kasten des WSV vorbei (28. Minute).

Wenig später kombinierten sich die Gastgeber auf der rechten Seite in den Strafraum, wo ein Angreifer die Kugel schließlich scharf vors Tor spielte – ein eingelaufener Mitspieler kam im Zentrum unbedrängt zum Abschluss, ließ die Kugel aber aus kürzester Distanz über die Latte fliegen (29. Minute). Als Außenstehender fragt man sich, wie man diese 100%-Chance vergeben konnte … Aber nun ja, sowas hatte ja der ein oder andere WSV-Spieler auch schon geschafft (gell, Alex?).

Puh, da war jedenfalls kurz durchatmen angesagt.

Da die Gastgeber wieder mehr nach vorne drängten, eröffneten sich für den WSV mehrfach gute Kontergelegenheiten. Jeder Versuch, Alex in der Spitze durch lange Bälle in Szene zu setzen, scheiterte aber weiterhin an fehlendem Gefühl beim Abspiel – der Stürmer des WSV konnte daher regelmäßig nichts weiter tun als dem unerreichbaren Ball hinterherzuwinken.

In der 36. Minute wurde es dann auf der anderen Seite des Platzes wieder brenzlig, denn der Schiedsrichter entschied nach einem unglücklichen Einsteigen im eigenen Strafraum auf Foulelfmeter gegen den WSV. Kevin ahnte die Ecke, die der SV-Schütze anvisierte und parierte den Schuss (stark!) – doch die Freude über den gehaltenen Elfmeter währte nicht lang:
Die folgende Ecke segelte von der rechten Seite an den langen Pfosten, wo ein Angreifer die Kugel völlig unbedrängt aus kurzer Distanz mit dem Kopf über die Linie drücken konnte – 2:1 (37. Minute)! Das war im Prinzip eine Blaupause des 1:0 … Sowas Ärgerliches!

Der WSV versuchte, im Gegenzug zurückschlagen:
Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte setzte sich Alex auf der linken Seite stark gegen mehrere Gegenspieler durch, zog in den Strafraum und schlenzte anschließend die Kugel knapp am langen Pfosten vorbei (38. Minute). Schade!

Auf der Gegenseite sorgte ein paar Minuten später eine Flanke des SV, die von der linken Seite quer durch den Strafraum segelte, für Gefahr, doch der Hintermannschaft des WSV gelang es, einen einschussbereiten SV-Angreifer gerade noch rechtzeitig abzudrängen, bevor dieser die Kugel erreichen konnte (44. Minute).

Nach einem Freistoß des WSV kam Schubi dann noch einmal aus dem Rückraum zu einem Abschluss, ließ die Kugel aber mit zu viel Elan weit über die gegnerische Latte fliegen (45+1. Minute).

Eine maue erste Hälfte ging damit zu Ende. Nach einem völlig missratenen Start in die Partie hatte der WSV es nach dem Ausgleich geschafft, etwas mehr Initiative zu übernehmen, wurde jedoch kaum wirklich gefährlich. Will man der Halbzeit etwas Positives entnehmen, dann vielleicht, dass der WSV auch aus dem Nichts zuschlagen kann. Ansonsten geht die Führung des SV hier völlig in Ordnung und hätte eigentlich sogar höher sein können (oder gar müssen).
In den verbleibenden 45 Minuten war auf jeden Fall eine Leistungssteigerung erforderlich, wollte man nicht nur auf einen zweiten „Treffer aus dem Nichts“ bauen, um das Ergebnis hier noch zugunsten des WSV zu korrigieren.

Alle Pläne, die man sich in der Pause vielleicht zurechtgelegt hatte, wurden jedoch erst einmal vom SV gehörig durcheinandergewirbelt, denn schon vier Minuten nach Wiederanpfiff der Partie lag nach einem eigentlich bereits geklärten Ball plötzlich ein Spieler der Gastgeber im Wiedelaher Strafraum am Boden und der Pfiff des Schiedsrichters ertönte – es gab den zweiten Foulelfmeter für den SV:
Dieses Mal entschied sich Kevin für die falsche Ecke und konnte nur zusehen, wie der Ball an seinen Füßen vorbei ins Netz trudelte – 3:1 (49. Minute)!

Und wieder eine kalte Dusche kurz nach Anpfiff. Das machte die Sache natürlich nicht einfacher …

Schon in der 51. Minute hatten die Gastgeber die Chance, nachzulegen, als ein Angreifer im Strafraum aus der Drehung zum Abschluss kam, doch Kevin stand sicher und konnte die Kugel festhalten.

Ein paar Minuten später wurde der WSV zum ersten Mal gefährlich, als Alex einen langen Freistoß von Robin im Strafraum per Direktabnahme aufs Tor brachte, allerdings an einer Parade des gegnerischen Schlussmannes scheiterte (55. Minute).

Im direkten Gegenzug hatte der WSV wieder Glück, als ein Hahndorfer Angreifer nach einem langen Ball freie Bahn zum Tor hatte, den Abschluss aber völlig verzog (56. Minute).

Auf der anderen Seite schickte Simon Alex auf der linken Seite in Richtung Strafraum, wo dieser sich die Kugel in Bedrängnis zurechtlegte, dann aber am langen Pfosten vorbeirollen ließ (57. Minute).

In der 64. Minute folgte der nächste Abschluss der Gastgeber, allerdings blieb ein Angreifer des SV mit seinem strammen Schuss von der Strafraumkante ausgerechnet an einem Mitspieler hängen; der abprallende Ball landete dann bei einem weiteren Angreifer, der mit seinem Versuch von der linken Strafraumseite das Tor weit verfehlte.

Fünf Minuten später durfte dann mal wieder gejubelt werden. Wer jetzt denkt – nachdem sich in den letzten Minuten die Chancen brav abgewechselt hatten –, dass nun der WSV wieder am Zug war, der irrt leider:
Nachdem sich der Gastgeber aus Hahndorf wieder einmal mit kurzen Pässen durch das Mittelfeld kombiniert hatte, fand ein gut dosierter Steckpass im Rücken der WSV-Abwehr einen Angreifer im Strafraum, der die Kugel auf Höhe des Elfmeterpunktes am machtlosen Kevin vorbei im rechten Toreck einnetzte – 4:1 (69. Minute)!

Damit war das Spiel dann wohl auch durch. Hatte man beim 3:1 noch die leise Hoffnung gehabt, ein Anschlusstreffer würde nochmal neue Kräfte beim WSV freisetzen, so machte die Mannschaft zwanzig Minuten vorm Ende der Partie nicht den Eindruck, als könnte sie drei Tore aufholen. Dafür klappte im Spiel nach vorne einfach viel zu wenig.

Geknickt nutzte man eine weitere Trinkpause zum Durchatmen. Das Spiel war zwar vielleicht so gut wie verloren, aber man konnte sich immer noch durchkämpfen und reinhängen, so lange die Kraft es zuließ. Untergehen wollte hier man schließlich auch nicht.

Nach einigen ereignisarmen Minuten und zwei Torabschlüssen der Gastgeber, die das Tor jedoch verfehlten (78. Minute: abgefälschter Torschuss von der Strafraumkante; 80. Minute: missratener Torschuss aus 20 m) begann eine turbulentere Schlussphase:

In der 82. Minute ließ Simon einen Freistoß aus 25 m zum linken Kreuzeck fliegen, wo der Keeper des SV den Einschlag mit einer starken Parade gerade noch verhindern konnte. Schade, das wäre wirklich ein Traumtor geworden!

Nur eine Minute später schickte Simon nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte Alex mit einem langen Ball ins Laufduell gegen den gegnerischen Schlussmann, das der Stürmer des WSV am linken Strafraumeck für sich entscheiden konnte. Nachdem er sich auf dem Weg in Richtung des vom Keeper verlassenen Tores bis ins Strafraumzentrum vorgedribbelt hatte, scheiterte er mit seinem Abschluss an einen Verteidiger des SV, der die Kugel auf der Linie klärte; die abprallende Kugel landete bei Simon, der mit seinem Nachschuss ebenfalls an einem SV-Spieler hängen blieb; dessen Klärungsversuch fiel im Rückraum Schubi vor die Füße, der sich ein Herz fasste und die Kugel in hohem Bogen zwischen den Fingerspitzen des inzwischen zurückgeeilten Keepers und der Latte versenkte – 4:2 (83. Minute)! Dann fällt das Traumtor eben so! Was für ein Schuss!

Der SV versuchte prompt, zu kontern, setzte aber nach einer Ecke einen Kopfball am rechten Pfosten vorbei (85. Minute).

Auf der Gegenseite segelte wenig später eine Flanke von Simon aus dem rechten Rückraum in den Strafraum, wo Alex die Kugel mit dem Kopf verpasste; hinter ihm stand Erik völlig frei, hatte aber offenbar nicht damit gerechnet, dass der Ball zu ihm durchkommen würde und schaffte es daher nicht mehr, die Kugel kontrolliert aufs Tor zu bringen (88. Minute).

Es folgten ein weiterer Abschluss der Gastgeber aus 13 m, den Kevin am rechten Pfosten festhalten konnte (90. Minute), sowie ein Versuch von Niklas aus 12 m, der ebenfalls am Keeper scheiterte (90+1. Minute).

Der Abschlag des Keepers landete kurz darauf in der Hälfte des WSV bei einem völlig frei im Rücken der WSV-Abwehr davoneilenden Angreifer, der die Kugel aus 12 m an Kevin vorbei in die Maschen beförderte – 5:2 (90+2. Minute)! Na, das roch aber ziemlich stark nach Abseits … Ärgerlich! Doch alles Protestieren half nichts, der Treffer zählte und setzte den Schlusspunkt in dieser Partie.

Autsch. Der WSV verliert also das erste Punktspiel der Saison in Hahndorf mit einem 5:2, das in der Höhe letztendlich okay ist – auch, wenn die Gegentore teilweise äußerst unglücklich waren. Während sich die Gastgeber fast nach Belieben bis an den Strafraum des WSV heran kombinieren konnten, tat sich der WSV im Spiel nach vorne äußerst schwer und brachte sich durch Ballverluste dank unglücklicher Zweikampfführung oder zahlreicher Fehlpässe immer wieder selbst um die Chance, gefährlich zu werden. Dass beide WSV-Tore – im Gegensatz zu den fünf Treffern auf der anderen Seite – heute echte Highlights waren, ist allenfalls ein schwacher Trost. Da ist auf jeden Fall noch viel Luft nach oben.

Kopf hoch, Jungs. Der Saisonstart ist zwar nicht so gelaufen wie gehofft, aber es war nur das erste Spiel. 21 Partien folgen noch. Gegen den Nachbarn aus Immenrode sieht die Welt am kommenden Sonntag hoffentlich schon wieder besser aus!



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