WSV Wiedelah

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03.11.2024

WSV Wiedelah : SG Ildehausen/Kirchberg 3:4

Nach dem Top-Spiel beim FC Seesen (Erster gegen Zweiter), bei dem man eine 0:5-Niederlage einstecken und die gerade erst gewonnene Tabellenführung schon wieder abgeben musste, stand heute direkt der nächste Kracher an: Zu Gast im Eckerstadion war heute der Tabellenzweite, die SG Ildehausen/Kirchberg.

Das Ziel war klar: Zeigen, dass man nicht umsonst im oberen Tabellendrittel mitmischte. Gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt – nur die ersten fünf Teams halten am Ende dieser Saison die Liga – wollte man im besten Fall drei Punkte mitnehmen und damit die Ausgangslage für das Saisonfinale im nächsten Jahr weiter verbessern.

Doch schon nach zwei Minuten zeigte sich das erste Problem: Der Schiedsrichter.

Also nichts gegen die Unparteiischen allgemein, wir sind ja froh, dass es sie gibt, aber bei manchen Entscheidungen kann man nur den Kopf schütteln.

Nachdem irgendwo am linken Strafraumrand ein Ildehausener Angreifer mit einem Aufschrei zu Boden gegangen war, ertönte ein Pfiff des auf der anderen Seite des Platzes befindlichen Schiedsrichters, der daraufhin erst einmal zum Ort des Geschehens eilte und dann plötzlich auf den Punkt zeigte – zur völligen Verwunderung aller (außer der Gäste natürlich) gab es Strafstoß für die SG.

Da half – wie immer – kein Reklamieren. Es bleibt aber fraglich, wie man hier als Unparteiischer von der rechten Seitenauslinie an der gegenüberliegenden Strafraumkante ein Foulspiel von handelsüblichem Gerangel (oder noch weniger) unterscheiden konnte. Aber naja, wer schreit, wird wohl auch getroffen worden sein …

Es blieb nichts Anderes übrig, als sich damit abzufinden.

Bitter: Schon am vergangenen Sonntag hatte der WSV gegen den FC Seesen ganze drei(!) – zum Teil nicht unumstrittene – Elfmeterpfiffe gegen sich schlucken müssen; nun gab es den nächsten diskutablen Gegentreffer vom Punkt, denn der Schütze der SG setzte die Kugel wuchtig neben dem rechten Pfosten ins Netz – 0:1 (3. Minute)!

Auf den Rückschlag folgte ein wenig ansehnliches Fußballspiel mit Ballbesitzvorteilen für die Gäste, die jedoch sowohl von der Strafraumkante (11. Minute) als auch aus 25 m (16. Minute) jeweils deutlich das Tor verfehlten und zudem nach einem starken Sololauf die Kugel harmlos in Jans Arme beförderten (23. Minute).

Der WSV hatte Mühe, nach dem frühen Gegentor ins Spiel zu finden und sah sich häufig in der Defensive gefordert; die Abwehrreihe stand aber auch heute wieder ordentlich und hielt die Gäste weitestgehend vom eigenen Tor fern.

Nach vorne ging wenig. Der einzig nennenswerte Angriff, ein schneller, durchaus sehenswerter Konter über vier Stationen, endete damit, dass Erik zwar unter Bedrängnis von der rechten Seite in den gegnerischen Strafraum ziehen konnte, dann aber so am Abschluss gehindert wurde, dass die Kugel letztendlich ungefährlich in die Arme des Keepers rollte (22. Minute).

In der 26. Minute parierte Jan einen Abschluss der Gäste von der linken Strafraumseite zur Ecke, welche kurz darauf quer durch den Strafraum segelte und am rechten Strafraumeck bei einem SG-Angreifer landete; dieser ließ die Kugel einmal aufspringen und ballerte sie dann gegen die Latte – puh!

Nur drei Minuten nach dieser Schrecksekunde eroberte die SG bei einem Zweikampf weit in der Wiedelaher Hälfte an der linken Seitenlinie einen Ball und flankte diesen prompt in den Strafraum, wo ein Angreifer im Rücken der bereits aufgerückten Abwehr völlig freistand, die Kugel dankend annahm und am machtlosen Jan vorbei ins Netz schob – 0:2!

Das war unglücklich, aber zu diesem Zeitpunkt nicht gänzlich unverdient. Nun war der WSV deutlich gefordert – und die Jungs versuchten, sich zurück ins Spiel zu kämpfen.

In der 32. Minute gelang es Julian, Simon mit einem hohen Ball über die gegnerische Abwehrreihe hinweg in eine gute Abschlussposition zu versetzen – dieser blieb mit seinem unplatzierten Schuss allerdings am Keeper hängen.

Fünf Minuten später folgte auf der anderen Seite ein schöner Volleyabschluss der Gäste aus 20 m, den Jan jedoch sicher entschärfen konnte.

Die letzten Chancen in der Schlussphase der ersten Halbzeit gebührten dann dem WSV:

Zunächst versuchte es Simon nach einem Sololauf mit einem Abschluss aus dem Strafraum, welcher von der SG ins Toraus abgefälscht werden konnte. Bei der anschließenden Ecke verschätzte sich der Gästekeeper, sodass die Kugel hinter ihm in Richtung Torlinie segelte; dort wurde sie von einem Abwehrspieler der SG nur halbherzig geklärt und landete vor den Füßen von Julian, der aus 12 Metern zwar zum Schuss kam, dabei im Gewusel aber nur einen weiteren SG-Spieler anstelle des Tores traf (40. Minute).

Kurz vor Abpfiff kam Julian dann nach einem abgefangenen Ball noch einmal aus größerer Entfernung zum Abschluss, scheiterte aber am Keeper (45. Minute).

So ging es also mit einem 0:2-Halbzeitstand in die Pause. Was sich vor der Partie wie ein Top-Spiel anhörte, war in den vergangenen 45 Minuten eher ein Gekicke von durchschnittlichem Unterhaltungswert. Die SG lief immer wieder an und blieb irgendwo zwischen Mittellinie und WSV-Strafraum hängen; der WSV versuchte es mit Kontern, brachte aber den letzten Ball nicht zum passenden Mitspieler. Ein fragwürdiger Strafstoß zu Spielbeginn, ein Gegentor nach einem vermeidbaren Ballverlust in der Vorwärtsbewegung – nimmt man noch den Lattentreffer der SG dazu, so ging der Zwischenstand wohl in Ordnung. Gegessen war die Partie aber noch nicht.

Halbzeit 2 begann dann wie Halbzeit 1 – direkt mit einem Tor. Leider waren es auch dieses Mal wieder die Gäste, die jubeln durften:

Nach einem haarsträubenden Ballverlust in der WSV-Abwehr legte der ballerobernde Angreifer der SG die Kugel von der linken Seite quer in die Zentrale zu einem Mitspieler, welcher anschließend völlig freie Bahn zum Tor hatte und die Kugel überlegt an Jan vorbei links unten neben dem Pfosten ins Netz setzte – 0:3 (47. Minute)!

Eieieieiei, so hatte man sich den Auftakt der zweiten Halbzeit nun wirklich nicht vorgestellt. Aber die Antwort folgte prompt:

Nachdem eine Ecke des WSV von der rechten Seite im Strafraum per Kopf verlängert worden war, sprang Simon auf Höhe des linken Pfostens am höchsten und setzte die Kugel unter der Latte ins Netz – 1:3 (49. Minute)!

Was für eine Reaktion. Und der WSV versuchte, den Schwung des Treffers mitzunehmen, um den Anschlusstreffer zu erzielen:

Ein langer Klärungsschlag von Tobi J. wurde von Julian in der gegnerischen Hälfte per Kopf zu Alex verlängert, der von der rechten Strafraumkante zum Schuss ansetzte, die Kugel aber lediglich in die Arme des gegnerischen Schlussmannes beförderte (51. Minute). Schade, so ein Doppelschlag wäre schön gewesen!

Der folgende Angriff der SG endete mit einem Abschluss aus halbrechter Position, den Jan am kurzen Pfosten zur Ecke parierte (52. Minute).

In der 56. Minute klingelte es dann zum fünften Mal in dieser Partie – leider, aus Sicht eines WSV-Anhängers, zum vierten Mal im falschen Tor:

Ein langer Abschlag des Gästekeepers landete an der Strafraumkante bei einem SG-Angreifer, der nicht konsequent genug am Abschluss gehindert wurde und die Kugel schließlich an Jan vorbei ins Netz schieben konnte – 1:4!

Und schon waren es wieder drei Tore Rückstand. Was für eine Achterbahn zu Beginn von Halbzeit 2 …

Nur zwei Minuten nach dem vierten Treffer hatte die SG die Gelegenheit, den fünften hinterherzuschieben, als ein Angreifer nach einer Flanke von der linken Strafraumkante in der Zentrale zum Kopfball kam – die Kugel flog aber knapp über die Latte (58. Minute).

Auf der Gegenseite legte Alex wenig später den Ball von der rechten Seite auf für Tobi S., der zwar aus zentraler Position zum Abschluss kam, aber offenbar nicht allzu viel gefrühstückt hatte … (61. Minute).

Im direkten Gegenzug flog ein Schuss der SG aus 20 m weit über die Latte (62. Minute).

Hier ging’s inzwischen munter hin und her. War die SG in Halbzeit 1 noch das aktivere Team gewesen, so gestaltete sich das Spiel nun ausgeglichen – und der WSV bestimmte mehr und mehr das Spielgeschehen. Die SG wirkte, trotz der deutlichen Führung, zunehmend unsicherer und versuchte, den Spielfluss des WSV durch kleine Foulspiele und Diskussionen zu unterbrechen. Da der Schiedsrichter es weiterhin vorzog, an der Seitenlinie sein Dasein zu fristen, und kein Interesse daran zeigte, das Spielgeschehen aus nächster Nähe zu verfolgen, war die Beurteilung der ein oder anderen Situation dabei etwas … sagen wir … schwierig …

Der WSV ließ sich aber nicht beirren und drängte nach vorne.

In der 69. Minute ließ Simon einen Freistoß aus halblinker Position aufs Tor fliegen, wo der Keeper die Kugel mit einer starken Parade an der Latte entschärfte.

Eine Viertelstunde vor Schluss schnappte sich Simon einen Ball im Seitenaus zum Einwurf (es hätte auch ein Einwurf für die Gäste sein können, aber es war unmöglich, das von der anderen Spielfeldseite aus zu beurteilen …) und schleuderte die Kugel lang in den Strafraum, wo sie bis auf die rechte Strafraumseite zu Alex durchrutschte; der nahm das Spielgerät geschickt an und legte den Ball anschließend platziert am Keeper vorbei links unten ins Netz – 2:4 (75. Minute)!

Und plötzlich war hier nochmal Feuer drin. Der WSV mit Rückenwind, die Gegner nur noch am Meckern – und noch 15 Minuten. Ging da noch was?

Nur knapp 60 Sekunden nach dem Tor hatte Tobi S. nach einem schönen Steckpass von Simon die Chance, aus vollem Lauf den Anschlusstreffer zu erzielen, aber wieder geriet der Ball viel zu harmlos und stellte kein Problem für den Schlussmann der SG dar (76. Minute).

Von der SG kam nun offensiv fast gar nichts mehr – dafür nahm man dankend jeden Kontakt an, um ein Foul zu ziehen und etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Eine defensivere Einstellung sorgte zudem dafür, dass auch der WSV Schwierigkeiten hatte, vors gegnerische Tor zu kommen.

In der 84. Minute kam Lennard nach starker Balleroberung und -behauptung zum Abschluss; die Kugel wurde allerdings geblockt und landete als Abpraller bei Alex am rechten Strafraumeck. Dieser legte den Ball mit viel Übersicht quer auf für Kalle, der vom Strafraumrand abzog und die Kugel mit einem klasse Schuss platziert unten links einnetzte – 3:4!

Da war der Anschlusstreffer. Und dank üppiger Nachspielzeit blieben noch zehn Minuten, um noch das Unentschieden zu schaffen.

Aber … es sollte nichts mehr werden mit dem kleinen Wunder. Die SG rettete den knappen Vorsprung am Ende über die Zeit.

Der WSV verliert also mit 3:4 gegen die SG Ildehausen/Kirchberg.

Dass man heute schon wieder bei einer umstrittenen Elfmeterentscheidung das Team war, das den Kürzeren zog, ist traurig – hoffen wir mal, dass das jetzt kein Dauerzustand wird. Der Gegentreffer direkt zu Beginn des Spiels brachte jedenfalls mit Sicherheit jeden Matchplan durcheinander, den man sich zurechtgelegt hatte. Dazu noch die Gegentore 2 und 3, die jeweils nach vermeidbaren Ballverlusten fielen, und ein Schiedsrichter, der heute nicht seinen besten Tag hatte – da kam leider zum falschen Zeitpunkt einiges zusammen.

Berücksichtigt man aber, dass die Jungs gleich zweimal einem Drei-Tore-Rückstand hinterhergelaufen waren und es zwischenzeitlich so aussah, als würde das Spiel wie die Partie am letzten Sonntag in die Hose gehen, so kommt man angesichts des knappen Endergebnisses nicht umhin, die große Moral der Mannschaft zu loben. Das Team hat wieder einmal Kampfgeist bewiesen, sich nicht aufgegeben, und hätte sich fast noch mit dem verdienten Ausgleich belohnt. Leider hat das nicht mehr sein sollen.

Der WSV beendet damit die Hinrunde auf einem respektablen Tabellenplatz 4 mit fünf Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz 6. Acht Siege, drei Niederlagen und das Wissen, dass man sich vor niemandem verstecken braucht – das lässt auf eine erfolgreiche Rückrunde hoffen.

Diese startet bereits am kommenden Sonntag und das gleich mit dem nächsten Top-Spiel für den WSV: Zu Gast im Eckerstadion ist dann der SV Hahndorf, der die SG Ildehausen/Kirchberg heute von Platz 2 der Tabelle verdrängen konnte. Gegen den SV hatte man den Saisonauftakt mit 5:2 vergeigt – wir drücken die Daumen, dass eine Revanche gelingt!



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