WSV Wiedelah

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25.09.2022

FG Vienenburg/Wiedelah : WSV Wiedelah 8:1

Am heutigen Sonntag hieß es für den WSV „Derby-Zeit“ – es ging zum Nachbarschaftsduell nach Vienenburg, wo man mit der FG Vienenburg/Wiedelah auf einen der diesjährigen Meisterschaftsanwärter traf. Nach der unglücklichen Pleite gegen einen eher schwachen Gegner am vergangenen Wochenende war man immer noch punktlos Tabellenletzter – und nun stand dem WSV auch noch ein deutlich härteres Kaliber gegenüber. Es war allen klar, dass es hier und heute verdammt schwer werden würde, etwas Zählbares nach Hause zu bringen.

Es dauerte auch kaum 30 Sekunden, da wurde das Unterfangen schon gleich noch ein ganzes Stückchen schwerer: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schlug die FG einen langen Ball in die Spitze, der von einem Angreifer auf Höhe der Strafraumkante über den aus dem Tor eilenden Paschulke gespitzelt und im Nachsetzen aus kurzer Distanz ins leere Tor befördert wurde – 1:0 (1. Minute)!

Während der ein oder andere Zuschauer noch dabei war, sich sein Bierchen aufzumachen, durfte Paschulke (vielen Dank für deinen Einsatz!), der heute den verletzten Jan im Tor ersetzte, bereits das erste Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen. Das war nicht der Plan …

Und es sollte noch schlimmer kommen: Nur fünf Minuten später flog eine lange Flanke der Hausherren von der rechten Seite in den Strafraum, wo Paschulke den Ball aus der Luft pflücken wollte, ihn aber unglücklich durch die Finger gleiten und hinter sich ins Tor taumeln ließ – 2:0 (6. Minute)!

Was für ein Fehlstart. Der WSV war noch gar nicht richtig wach und lag schon 2:0 hinten. Das verhieß nichts Gutes …

Die Hausherren übernahmen von Anpfiff an die Kontrolle über das Spiel und machten deutlich, wer hier Favorit und wer hier Außenseiter war. In der Folgte spielte sich die Partie im Wesentlichen in der Wiedelaher Hälfte ab, wo der WSV Mühe hatte, sich der zahlreichen Angriffe der Gastgeber zu erwehren. Mit beherztem Einsatz im Zweikampf und diversen Blocks schaffte man es allerdings, die FG weitestgehend an gefährlichen Abschlüssen zu hindern.
In der ersten halben Stunde der Partie ließen sich so nur noch zwei Schüsse von der Strafraumkante, die Paschulke jeweils sicher fangen konnte (7./17. Minute), ein Kopfball im Strafraum nach einem Freistoß, der das Tor jedoch weit verfehlte (10. Minute), und ein strammer Schuss aus rund 25 m, dessen Einschlag Paschulke mit einer guten Parade verhindern konnte (25. Minute), notieren.

Gleichzeitig konnte auch der WSV ein paar Torabschlüsse für sich verbuchen:
Ein Freistoß von Rouwen, der aus dem Mittelfeld in den Armen des gegnerischen Schlussmannes landete (14. Minute), lässt sich vielleicht noch nicht ganz als Torschuss bezeichnen, aber angesichts der Übermacht der Hausherren wollen wir mal nicht so sein … Immerhin flog der Ball schon mal in die richtige Richtung. Ein wenig später hatte Lennart dann bei einem Freistoß knapp hinter der Strafraumkante deutlich bessere Aussichten, ließ den Ball aber deutlich über das Tor fliegen (20. Minute).

Die beste Chance – und die erste aus dem Spiel heraus – bot sich dem WSV dann in der 23. Minute, als Ben nach einer schönen Flanke von Ruben in der rechten Hälfte des Strafraumes frei zum Schuss kam, die Kugel aber rechts vorbeisetzte.

In der 29. Minute war es dann wieder ein Freistoß, der für einen Hauch Gefahr sorgte: Von der Mittellinie schlug Rouwen einen langen Ball in den Strafraum, der dort von Ruben per Kopf an den linken Pfosten verlängert wurde, wo Carsten den Ball allerdings nicht mehr vernünftig aufs Tor bringen konnte und ihn stattdessen am Pfosten vorbei ins Toraus beförderte.

Kaum hatte sich der WSV mal ein bisschen „freigeschwommen“ und für Akzente im Strafraum der Heimelf gesorgt, da legte letztere wieder einen Zahn zu. Nach einem Abschluss von der Strafraumkante, den Paschulke stark parierte (32. Minute), hätte es wenig später nach einem schnellen Konter der Gastgeber eigentlich 3:0 stehen müssen, als ein Angreifer an der Grundlinie den Ball quer an den Fünfmeterraum legte, wo ein Mitspieler völlig frei einlief – doch der grätschte den Ball unerklärlicherweise aus kurzer Distanz über die Latte. Puh!

„Naja, dann eben beim nächsten Versuch“, dachte sich die FG. Und der kam prompt. Nur eine Minute nach dieser vergebenen Großchance folgte nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte erneut ein schneller Konter der Gastgeber, an dessen Ende ein Angreifer den Ball von der linken Strafraumseite quer an den Fünfmeterraum spielte, wo wieder ein Mitspieler unbehelligt einlaufen konnte und den Ball dieses Mal ohne Mühe ins Netz drosch – 3:0 (34. Minute)!

Mit dieser beruhigenden Führung ließen es die Gastgeber nun etwas langsamer angehen, ohne den WSV jedoch ernsthaft ins Spiel kommen zu lassen. Alex schaffte es zwar, sich einmal im Strafraum bis zur Grundlinie zu dribbeln, wo er schließlich mit seinem Abschluss am gegnerischen Torwart hängen blieb (43. Minute) – das war’s dann aber auch schon.

Die letzte Chance der ersten Halbzeit gebührte den Gastgebern und hatte es noch einmal in sich: Einen Abschluss aus dem Rückraum ließ Paschulke vor die Füße eines Vienenburger Angreifers tropfen, der den Ball eigentlich nur noch aus sieben Metern ins Netz hätte drücken müssen – allerdings geriet sein Schussversuch so schwach, dass der WSV den Ball vor der Linie klären konnte (45. Minute).

So ging es also mit 3:0 in die Pause. Ein Halbzeitstand, der absolut in Ordnung und aus Wiedelaher Sicht sogar noch glücklich war. Es hätte hier auch gut schon 5:0 stehen können – dann wäre der Ofen vermutlich aus gewesen. So blieb immer noch ein Fünkchen Hoffnung, dass vielleicht doch noch der ein oder andere Ball den Weg ins Tor der FG fand … Angesichts des Spielverlaufs war das ein wirklich sehr kleines Fünkchen, aber man hat ja in der Vergangenheit schon so einiges erlebt.

Die FG machte nach Wiederanpfiff allerdings genau da weiter, wo sie aufgehört hatte. Und es dauerte nicht allzu lange, bis sich die erste, äußerst gute Torchance ergab:
In der 49. Minute segelte ein langer Ball durch die Wiedelaher Abwehr, in deren Rücken ein Vienenburger Angreifer plötzlich völlig frei zum Tor ziehen konnte, den Ball dann aber auf Höhe des linken Pfostens aus rund zehn Metern rechts vorbeisetzte.

Nur eine Minute später durften die Gastgeber dann bereits wieder jubeln, als eine flache Hereingabe von der rechten Seite am kurzen Pfosten so unglücklich abgefälscht wurde, dass der Ball an Paschulke vorbei ins Tor segelte – 4:0 (50. Minute)!

Und die FG wollte nachlegen. Es folgten zwei Abschlüsse im Strafraum, die das Tor jeweils knapp verfehlten (52./54. Minute), zwei Abschlüsse aus 16 bzw. 20 m, die Paschulke jeweils zu einer Parade zwangen (59./60. Minute) und eine Ecke, die einen schönen Bogen beschrieb und auf der Latte landete (62. Minute).

Der WSV mühte sich, für Entlastung zu sorgen, blieb allerdings häufig irgendwo im Mittelfeld hängen und sah prompt die nächste Angriffswelle einer FG, die immer irgendwie ein Mann auf dem Platz mehr zu sein schien, auf sich zurollen.

Erst in der 63. Minute hatte Robin nach einem Freistoß eine gute Schussgelegenheit, ließ den Ball aber aus 17 m harmlos in die Arme des Keepers fliegen.

In der 65. Minute landete ein erstklassig gespielter, langer Ball von Lennart punktgenau in der Spitze bei Alex, der mit der Kugel am Fuß seinen Gegenspielern davonlief und in den Strafraum zog, wo er mit seinem Abschluss zunächst am Torwart scheiterte, dem abprallenden Ball jedoch nachsetzte und ihn aus spitzem Winkel zwischen dem rechten Pfosten und dem Keeper vorbei ins Netz schlenzte – 4:1!

Wie aus dem Nichts fiel hier plötzlich ein Treffer für den WSV! Es ging doch! Schon sah die Welt nicht mehr ganz so schlimm aus …

Die Gastgeber versuchten, den alten Abstand möglichst schnell wieder herzustellen, allerdings hatte das ungeplante Gegentor die Elf doch etwas aus dem Konzept gebracht. Leider gelang es dem WSV trotz neu gewonnener Energie nicht, Kapital aus den sich häufenden Fehlern der Gastgeber zu schlagen – dafür blieb man selbst weiterhin einfach viel zu oft irgendwo hängen.

Die FG blieb alles in allem die spielbestimmende Mannschaft und konnte dann, nachdem man das Gegentor einigermaßen abgeschüttelt hatte, die nächsten gefährlichen Abschlüsse für sich verbuchen:

Einen als Flanke getarnten Torschuss (oder andersrum?) konnte Paschulke gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken (72. Minute), wenig später knallte ein Abschluss von der rechten Strafraumseite an den linken Innenpfosten, wo der WSV Glück hatte, dass der Ball anschließend nicht ins Tor segelte (74. Minute).

Kurz darauf gab es nach einem Handspiel dann einen Strafstoß für die FG, der sicher halbrechts verwandelt wurde – 5:1 (75. Minute)!

Damit war der alte Abstand also wieder hergestellt und das Spiel eine Viertelstunde vor Schluss wohl endgültig entschieden.

Nachdem in der 77. Minute noch ein flacher Schuss von der Strafraumkante den Wiedelaher Kasten knapp verfehlt hatte, legten die Gastgeber dann nach, als ein Angreifer rund 20 m vor dem Kasten völlig frei zum Schuss ansetzen konnte und die Kugel satt neben dem linken Pfosten ins Netz jagte – 6:1 (79. Minute)!

Als direkte Reaktion auf den Gegentreffer versuchte es Alex nach einem erneut überragend gespielten Ball von Lennart noch einmal mit einem Abschluss im Strafraum, scheiterte allerdings am Torwart – dieses Mal leider ohne Chance, dem Ball noch einmal nachzusetzen (80. Minute).

Der Torabschluss gelang den Gastgeber eindeutig besser (wobei man fairerweise natürlich sagen muss, dass die Gastgeber auch deutlich mehr Möglichkeiten für Torabschlüsse hatten), so auch beim nächsten Angriff:
Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite legte ein Angreifer den Ball im Strafraum von der Grundlinie aus quer zurück in Richtung Elfmeterpunkt, wo ein Mitspieler völlig freistehend die Kugel an Paschulke vorbei ins Netz wuchten konnte – 7:1 (83. Minute)!

Und es sollte noch schlimmer kommen: Nachdem Karim auf der Gegenseite nach einem Freistoß von Lennart einen Kopfball über das Tor gesetzt hatte (87. Minute), ließ der WSV im folgenden Angriff einen Spieler der FG mehr oder weniger unbehelligt durchs Mittelfeld in Richtung Strafraum laufen, wo der Angreifer aus rund 20 m einen flachen Schuss links unten in die Maschen beförderte – 8:1 (88. Minute)!

Das war dann auch der Schlusspunkt der Partie.

Der WSV verliert das Derby gegen die FG Vienenburg/Wiedelah mit 8:1. Eine Niederlage, mit der man angesichts der tabellarischen Situation beider Vereine sicherlich hätte rechnen müssen und die in ihrer Höhe auch grundsätzlich zum Spielverlauf passt. Der WSV warf sich hinten zwar beherzt in Zweikämpfe, Flanken und Abschlüsse und konnte sich so ein ums andere Mal aus gefährlichen Situationen retten – bei einer so drückenden Überlegenheit des Gegners bleibt es aber nicht aus, dass der Ball häufig auch aus dem eigenen Netz geholt werden muss. Da es kaum gelang, aus dem Spiel heraus für echte Gefahr zu sorgen, war der Ehrentreffer eher schmeichelhaft – immerhin aber eine kleine Belohnung für den teilweise aufopferungsvollen Kampf in der eigenen Hälfte. Über die Niederlage hinwegtrösten tut das nur bedingt, aber man muss sich ja in so einem Spiel über die kleinen Dinge freuen.

Haken wir das Spiel einfach ab und blicken nach vorne. In zwei Wochen steht gegen den TSV Immenrode das nächste Nachbarschaftsduell an – schauen wir mal, was da vielleicht drin ist!



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