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13.04.2022

WSV Wiedelah : SG Ildehausen/Kirchberg 1:3

Nachdem die Partie am vergangenen Sonntag abgesagt werden musste, stand heute, nur drei Tage später, bereits das Nachholspiel auf dem Programm. Zu Gast im Eckerstadion war die SG Ildehausen/Kirchberg. Im Hinspiel gab es eine deftige 7:1-Klatsche, für die man sich heute auf heimischen Rasen nur zu gern revanchieren wollte.

Der Start in die Partie gelang ganz gut: Die Defensive zeigte sich von Beginn an hellwach, während man bei Ballbesitz schnell nach vorne spielte und viel Zug zum Tor entwickelte. In der 3. Minute konnte Rouwen einem Abwehrspieler der SG den Ball vom Fuß stibitzen und anschließend unter Bedrängnis aufs Tor zulaufen, wo sein Schuss jedoch vom Gästekeeper stark pariert wurde. Es folgten zahlreiche weitere Angriffe, die jedoch im Wesentlichen irgendwo in der Abwehr der SG versandeten.

Die Gäste waren ihrerseits ebenfalls um Angriffe bemüht, allerdings dauerte es bis zur 10. Minute, bevor der Ball zum ersten Mal (halbwegs) gefährlich auf das Wiedelaher Tor zuflog: Als ein Querpass von der linken Seite in den Strafraum rollte, setzte sich ein gegnerischer Angreifer in etwas unübersichtlichem Getummel vor Jans Kasten durch und brachte den Ball aus sieben Metern flach in Richtung des linken Pfostens, wo unser Schlussmann die Kugel jedoch sicher festhalten konnte.

Fast im direkten Gegenzug wurde es dann wieder auf der anderen Seite brenzlig: Nachdem Fabian mit starkem Einsatz den Ball im Mittelfeld behauptet und Alex mit einem langen Ball in die Spitze auf den Weg geschickte hatte, zog letzterer von der linken Seite frei auf das gegnerische Tor zu und versuchte, aus gut 15 Metern den Ball am herauseilenden Keeper vorbei in die kurze Ecke zu legen. Leider bekam dieser bei einer erneut starken Parade noch den Fuß ans Leder und lenkte die Kugel knapp am linken Pfosten vorbei (11. Minute).

Der WSV übernahm nun zunehmend das Zepter und drängte auf das Führungstor, während die SG Mühe hatte, den Ball über längere Phasen in der WSV-Hälfte des Platzes zu behalten.

In der 16. Minute gab es im rechten Halbfeld einen Freistoß für die Gäste. Während alle einen langen Ball in den Strafraum erwarteten, führte die SG den Freistoß schnell aus und brachte den Ball mit einem Heber zu einem völlig frei stehenden Angreifer an der rechten Seitenauslinie. Dieser legte sich den Ball geschickt in Richtung Strafraum und zog aus 20 m ab – der Schuss drehte und senkte sich und schlug schließlich zielgenau im linken Kreuzeck ein. Wie schon beim Spiel gegen die SG Bredelem/Astfeld muss man hier neidlos anerkennen: Das war ein schönes Ding! Trotzdem fiel der Führungstreffer wie aus dem Nichts und so stand es plötzlich 0:1 …

Nun ja, man konnte es positiv sehen: In den letzten beiden Spielen hatte der WSV nach eigener Führung den Sieg aus der Hand gegeben – vielleicht konnte man den Spieß ja auch mal umdrehen.

Der WSV schien zumindest so zu denken, denn er zeigte sich unbeeindruckt und spielte weiter mutig nach vorne. Nachdem Lennart einen Freistoß von der linken Seite in die Arme des Gästekeepers gesetzt hatte (18. Minute), verpasste Rouwen eine scharfe Hereingabe von Robin im Strafraum nur knapp (19. Minute) und Rubens Schuss aus 20 m wurde von den Gästen gerade noch so abgefälscht, dass er knapp am Pfosten vorbeitrudelte (21. Minute).

Der WSV blieb weiterhin die spielbestimmende Mannschaft, rannte aber Minute um Minute dem Rückstand hinterher. Die Gäste konzentrierten sich auf die Führungssicherung und ließen sich häufig an den eigenen Strafraum zurückdrängen, wo allerdings anschließend kaum noch ein Durchkommen war. Gleichzeitig sorgten sie mit dem ein oder anderen Konter für Entlastung, schafften es aber nach wie vor nicht, den starken Abwehrriegel des WSV aus dem Spiel heraus zu knacken.

Nachdem das Spiel rund zehn Minuten lang hin und her wogte, sorgte Fabian in der 30. Minute zum ersten Mal wieder für ernsthafte Gefahr, als er einen langen Freistoß von Ricardo im Strafraum nur haarscharf mit dem Kopf verpasste. Nur Sekunden später waren wieder beide in Aktion: Fabian brachte einen langen Einwurf von der linken Seite in den Strafraum, wo Ricardo den Ball mit dem Kopf erwischte und am Gästekeeper vorbei ins Netz beförderte (30. Minute) – 1:1, endlich durfte gejubelt werden!

Es folgten weitere zehn Minuten, in denen der WSV anrannte, während die Gäste sich auf Abwehrarbeit und Konter konzentrierten. Bis zur 42. Minute passierte nichts Nennenswertes, dann aber kam es zu einer schlimmen Fehlentscheidung des Schiedsrichters, die Folgen haben sollte: Nachdem bei einem Dreikampf um den Ball zwei WSV- und ein SG-Spieler zu Boden gingen, entschied der Schiedsrichter auf Freistoß für die SG. Während die Gäste dieses Geschenk äußerst dankbar annahmen, blieben die lautstarken Proteste der Wiedelaher in den Ohren des Schiedsrichters leider ungehört. Der Freistoß wurde von der linken Seite direkt auf das Tor gezogen, wo Jan den Ball am kurzen Pfosten erst hinter der Torlinie abfischen konnte. 1:2, die Gäste führten wieder.

Bitter: Schon im letzten Spiel gegen den SC 18 Harlingerode hatte eine mehr als fragwürdige Schiedsrichterentscheidung den WSV Punkte gekostet. Nun musste man mit dem 2:1-Führungstreffer der Gäste erneut einen unglücklichen Rückschlag hinnehmen.

Die WSV-Elf ließ die Köpfe jedoch nicht hängen. Rouwen schoss den Ball direkt nach Wiederanpfiff von der Mittellinie aus über den weit aufgerückten Gästekeeper hinweg aufs leere Tor – der Ball senkte sich zielgenau … auf die Latte. Wie viel Pech konnte man eigentlich haben?

Mit Wut im Bauch warf der WSV noch einmal alles nach vorne, um die Partie vor der Halbzeit wenigstens noch einmal auszugleichen. Die letzte gute Möglichkeit hatte Ricardo, der nach einer Ecke von Rouwen am langen Pfosten erneut zum Kopfball kam, den Ball aber knapp am Tor vorbeisegeln ließ (44. Minute).

So ging es dann mit einem 1:2 in die Halbzeit, das keineswegs dem Spielverlauf entsprach. Während der WSV mehrere gute Möglichkeiten ungenutzt liegen ließ, kamen die Gäste dank einer starken Abwehrleistung der Hausherren so gut wie gar nicht zu Chancen aus dem Spiel heraus und nutzten am Ende einen geschenkten Freistoß zur unverdienten Führung. Bei diesen Vorzeichen blieb zu hoffen, dass der WSV das Spiel in Halbzeit 2 noch zu drehen vermochte.

Bei aller Motivation, die man sich in der Halbzeitpause möglicherweise noch geschaffen hatte, gelang der Auftakt in die zweite Hälfte denkbar schlecht – und wieder war es (was auch sonst?) ein Freistoß für die SG: Der Ball wurde von der rechten Strafraumkante an den Fünfmeterraum gespielt, wo der WSV es in mehrfachem Anlauf nicht schaffte, die Kugel aus der Gefahrenzone zu befördern. Nachdem ein abgefälschter Abschluss der Gäste von der Latte vor die Füße eines Angreifers prallte, nutzte dieser die Gelegenheit und zimmerte den Ball aus kürzester Distanz ins Netz (48. Minute) – 1:3, die Gäste bauten die Führung aus.

Mit Rückenwind auf der einen und Verunsicherung auf der anderen Seite entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch und es folgten Chancen im Minutentakt: Zunächst zog Lennart einen Ball aus rund 30 m gefährlich auf das Gästetor, wo der Keeper das Spielgerät gerade noch vor der Latte abfangen konnte (49. Minute), dann lenkte Jan auf der anderen Seite einen strammen SG-Schuss aus 20 m gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte (50. Minute). Nach der Ecke lief der WSV einen schnellen Konter, an dessen Ende Lennart den Ball im Strafraum unter Bedrängnis aufs Tor brachte – der Schuss wurde allerdings abgefälscht und landete ungefährlich in den Armen des Gästetorwarts (51. Minute). Auf der anderen Seite trat die Wiedelaher Defensive bei zwei Versuchen jeweils an einem langen Abschlag der SG vorbei, woraufhin der Ball gefährlich bei einem gegnerischen Stürmer im Strafraum landete – der wirkte jedoch selbst von seinem Glück etwas überrascht und zog das Spielgerät völlig freistehend weit am Kasten vorbei (53. Minute). Nachdem Jan zuletzt noch einen flachen Schuss aus 10 m gerade noch um den Pfosten lenken konnte (55. Minute), wurde das Spiel auf beiden Seiten zunehmend hektischer und verlor sich in vielen Mittelfeldduellen.

In der 67. Minute meldeten sich dann die Gäste zum ersten Mal wieder vorm gegnerischen Tor an, als eine Flanke von der rechten Seite gefährlich in Richtung des langen Pfostens segelte, wo ein Angreifer den Ball nicht richtig traf und aus rund sieben Metern rechts am Tor vorbeizielte. Die Antwort des WSV folgte auf dem Fuß: Nachdem Schubi mit starker Zweikampfführung einen Ball im Mittelfeld erobern konnte, schickte er Ricardo gedankenschnell mit einem langen Ball in die Spitze auf den Weg – der ließ mit einem Wackler seinen Gegenspieler ins Leere laufen, legte sich den Ball auf den linken Fuß und zimmerte die Kugel aus zehn Metern knapp am rechten Pfosten vorbei (68. Minute).

Drei Minuten später versuchten es die Gäste mit einem Schuss von der rechten Strafraumseite, der jedoch von Jan pariert wurde.

Während dem Schiedsrichter das zunehmend ruppigere Spiel zu entgleiten drohte, wurde die Stimmung auf dem Platz immer aufgeheizter und fand schließlich in der 73. bzw. 75. Minute einen ihrer negativen Höhepunkte, als es erst eine gelbe Karte wegen Meckerns und zwei Minuten später nach einem leichten Foul im Mittelfeld die gelb-rote Karte gegen den WSV gab. Zuvor hatte der Unparteiische (…) bei diversen ähnlichen Vergehen wenig bis gar nicht reagiert – kein Wunder also, dass diese Entscheidung nicht gerade verständnisvoll aufgenommen wurde.

Dass sich auch nach dem Platzverweis der Kontakt zum Schiedsrichter eher wegen Meckerns und Diskutierens als wegen Foulspiels ergab, tat für die Schlussphase des Spiels sein Übriges. Der ohnehin schon teilweise stockende Spielfluss ging nun fast komplett flöten und der Ball ruhte beinahe häufiger als dass er gespielt wurde.

Trotzdem versuchte die WSV-Elf, sich nicht beirren zu lassen, und schaffte es, das Spiel auch in Unterzahl überwiegend in die gegnerische Hälfte zu verlagern. In der 78. Minute brachte Alex im Strafraum aus der Drehung einen Schuss aufs Tor, der vom gegnerischen Schlussmann knapp am rechten Pfosten vorbeigelenkt wurde. Zwei Minuten später wurde ein Schuss von Fabian aus 20 m ebenfalls vom Keeper pariert.

In der 84. Minute hatte Alex dann nach einem schönen Zuspiel von Lennart im 1-gegen-1 gegen den Gästekeeper die Chance zum Anschlusstreffer, doch wieder schaffte es der überragende Schlussmann der SG, den Fuß an den Ball zu kriegen und die Kugel so knapp am linken Pfosten vorbeitrudeln zu lassen.

Als die Zeit langsam knapp wurde, setzte Fabian nach einer Ecke den Ball über das Tor (88. Minute), bevor die SG, die sich zuletzt nur noch auf die Verteidigung konzentrierte, nach einem Konter in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Schuss vom rechten Strafraumeck weit über das Tor drosch und damit den Schlusspunkt setzte.

Mit einer wieder einmal unglücklichen 1:3-Niederlage verpasste man es also, die rote Laterne (zumindest zeitweise) an den MTV Bornhausen abzugeben. Dabei wäre auch heute wieder ein Punktgewinn – wenn nicht sogar ein Sieg – verdient gewesen. Unabhängig davon, dass man wieder einmal Opfer einer klassischen Schiedsrichterfehlleistung geworden war, hätte der WSV vor allem in der ersten Halbzeit zahlreiche Gelegenheiten gehabt, das Spiel in die eigene Richtung zu lenken, doch auch gegen die SG Ildehausen/Kirchberg zeigte sich heute wieder das bekannte Problem „Torabschluss“.

In zehn Tagen geht es dann also weiterhin als Tabellenschlusslicht mit der Mission „Klassenerhalt“ nach Immenrode – nach den vergangenen Spielen muss man sich hier aber definitiv nicht verstecken. Ein bisschen mehr Zielwasser und weniger Pech bei Schiedsrichterentscheidungen – dann klappt es auch mit den ersten drei Punkten in der Rückrunde!



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