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10.10.2021

WSV Wiedelah : MTV Bornhausen 2:6

Nachdem man in der Aufstiegssaison noch reihenweise Spitzenspiele absolvieren durfte, war der WSV heute aktiver Teilnehmer im absoluten Kellerduell. Mit dem MTV Bornhausen empfing man heute den noch ebenfalls punktlosen Tabellenletzten der Nordharzliga. Im Hinblick auf das Ziel „Klassenerhalt“ kam der Partie also eine gewisse Bedeutung zu. Jeder auf und am Platz wusste, dass es heute um wichtige drei Punkte ging – für beide Seiten.

Nach dem starken Auftritt gegen den TSV Immenrode vor zwei Wochen war man auf Wiedelaher Seite – trotz der nach wie vor langen Verletztenliste – guter Dinge, heute endlich einen Erfolg feiern zu können. Hatte man gegen den Tabellenzweiten noch äußerst unglücklich 2:3 verloren, so sollte gegen den Tabellenletzten eigentlich ein Sieg drin sein. Oder?

Dass das heute kein besonders schönes und ansehnliches Spiel werden würde, konnte man schon in der Anfangsphase erahnen. Viel Gebolze, wenig Zwingendes. Immerhin: In der 5. Minute setzten die Gäste aus Bornhausen mit einem Pfostenkracher das erste Ausrufezeichen. Bei einem besseren Gegner wäre da aber mehr drin gewesen – immerhin waren die Gäste zuvor mit zwei Mann frei auf den Wiedelaher Kasten zugelaufen…

Drei Minuten später kam dann der WSV zu seiner ersten Torchance, als Alex nach einem langen Ball von Jason frei aufs Tor zustürmen konnte, mit seinem Schuss aber am Gästekeeper hängen blieb.

Nachdem Niklas wenig später eine Flanke von Alex im Strafraum knapp verpasste (13. Minute) und auf der Gegenseite ein Bornhausener Angreifer einen durch den Strafraum rollenden Ball gekonnt versemmelte (18. Minute), rettete in der 19. Minute erneut das Aluminium den WSV vor einem Rückstand, als ein Schuss aus 20 m an die Latte donnerte.

Das Spiel lief munter hin und her, allerdings blieb der Ball auf beiden Seiten immer wieder an der gegnerischen Abwehrreihe hängen oder rollte an Mann und Maus vorbei ins Niemandsland. Da es für beide Teams um alles ging, war eine entsprechende Nervosität zu spüren. Folgerichtig waren es hauptsächlich Standards, die für ein wenig Torgefahr sorgten, aber ein Bornhausener Freistoß flog weit über die Latte (21. Minute), ein Versuch von Alex rollte in die Arme des gegnerischen Torwarts (24. Minute) und auch Jason setzte seinen Freistoß knapp am rechten Pfosten vorbei (34. Minute).

In der 35. Minute klingelte es dann das erste Mal: Der MTV spielte mit zwei Pässen die Wiedelaher Defensive aus und stürmte anschließend mit zwei Mann in Richtung Tor. Auf Höhe des rechten Strafraumecks legte ein Angreifer den Ball noch einmal zurück ins Zentrum, wo ein Mitspieler völlig unbedrängt an Jan vorbei einnetzte. 0:1!

Das hatte sich zu diesem Zeitpunkt leider angedeutet. Wenn in den Minuten vorher auch keine klaren Torchancen zustande gekommen waren, so wirkten die Gäste doch entschlossener und mutiger im Spiel nach vorne. Der WSV hatte sich zunehmend in die eigene Hälfte drücken lassen und wurde nun – nachdem der Ball zuvor immer noch irgendwie geklärt werden konnte – mit einem Gegentor böse bestraft.

Allerdings reagierte der WSV genau richtig und versuchte nun, wieder mehr nach vorne zu initiieren, um die Führung noch vor der Pause zu egalisieren.

Einen strammen Schuss von Fabian aus 25 m musste der Gästekeeper abprallen lassen, allerdings reagierte Niklas im Strafraum eine Sekunde zu spät und konnte den Abpraller nicht mehr rechtzeitig vor seinem Gegenspieler erreichen (37. Minute).

Vier Minuten später zwang Ricardo den Keeper mit einem Freistoß aus 20 m zu einer starken Parade, die anschließende Ecke setzte Jason im Strafraum an die Latte (41. Minute).

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte dann Niklas nach einem schönen Zuspiel von Alex den Ausgleich auf dem Fuß, sein Schuss von der rechten Strafraumseite wurde allerdings erneut vom Keeper pariert.

So ging es also trotz guter Schlussphase mit einem 0:1-Rückstand in die Pause. Ein Unentschieden wäre hier durchaus ein gerechterer Halbzeitstand gewesen, aber es nützte ja nichts. Immerhin war noch alles drin…

Der WSV begann die zweite Hälfte mit viel Druck und kam schon wenige Sekunden nach Wiederanpfiff zur ersten Torgelegenheit, als sich Alex gegen zwei Gegenspieler durchsetzen konnte und im Strafraum zum Schuss kam – sein Versuch rollte allerdings knapp am rechten Pfosten vorbei (46. Minute).

In der 52. Minute kam der MTV durch einen Freistoß aus 25 m zu seiner ersten Torchance in Halbzeit 2 – und nutzte diese eiskalt: Der flach getretene Ball schlug zwischen Jans Fingerspitzen und dem Pfosten unten links im Eck ein. 0:2!

Was für ein Rückschlag…

Als hätte der Gegentreffer einen Schalter umgelegt, lief nun beim WSV fast gar nichts mehr zusammen. Neben viel Gebolze aus der Abwehr heraus blieben viele Pässe im Mittelfeld an Gegenspielern hängen, lange Zuspiele in die Spitze waren selbst für die Sprinter Ricardo und Alex unerreichbar und zweite Bälle landeten fast ausschließlich beim MTV. Die Gäste selbst traten zunehmend aggressiver auf, viele Foulspiele ließen kaum Spielfluss aufkommen und der Schiedsrichter hatte alle Hände voll zu tun, um die hitzigen Gemüter zu beruhigen.

Was sollte da auch anderes für den nächsten Torjubel verantwortlich sein als ein Standard? In der 67. Minute segelte eine Ecke des MTV von der rechten Seite einmal quer durch den Strafraum, bis der Ball auf Höhe des linken Pfostens bei einem Angreifer landete, der den Ball völlig unbedrängt aus 10 m unter die Latte ins Netz setzte. 0:3!

Drei Minuten später erreichte dann – man möchte fast „endlich mal“ sagen – ein langer Ball Ricardo, der anschließend im Zentrum an zwei Gegenspielern vorbeizog, mit etwas Glück den herauseilenden Gästekeeper ausspielte und den Ball anschließend im leeren Tor versenkte. 1:3!

Während man gerade anfing, sich zu fragen, ob hier vielleicht doch noch was ging, jubelte aber schon wieder der MTV – mit freundlicher Unterstützung des WSV: Ein eigentlich völlig harmloser Freistoß der Gäste vom Mittelpunkt konnte nicht vernünftig geklärt werden und landete schließlich bei einem freistehenden Angreifer am linken Pfosten, der den Ball aus kürzester Distanz einnetzte (72. Minute). 1:4!

Damit war der alte Abstand wieder hergestellt… Nach fünf turbulenten Minuten mit drei Toren begab sich das Spiel dann auch wieder zurück auf überschaubares Niveau. Fehlpässe und Ballverluste auf beiden Seiten führten dazu, dass sich das Spiel im Wesentlichen im Mittelfeld abspielte. Teilweise harte Fouls ließen die Stimmung beim ohnehin verletzungsgeplagten WSV hochkochen, schließlich konnte man sich keine weiteren Ausfälle leisten – mal abgesehen davon, dass bei einer deutlichen Führung eine solche Spielführung der Gäste mehr als unnötig war.

In der 83. Minute startete Bornhausen nach einem erneuten Ballverlust des WSV einen schnellen Konter, in dessen Folge gleich drei Mann frei auf Jan zustürmten. Hatte man es in Halbzeit 1 aus einer ähnlichen Situation nur zu einem Pfostenschuss gebracht, spielten die Gäste es dieses Mal besser aus und schoben den Ball am machtlosen Jan vorbei ins Netz. 1:5!

Und es kam noch schlimmer: Vier Minuten später nutzten die Gäste einen missratenen Klärungsversuch des WSV zu einem Schuss von der Strafraumkante. Der Ball segelte zum linken Pfosten, wo ein eingelaufener Angreifer den Ball nur noch über die Linie drücken musste. 1:6!

Was für eine Klatsche gegen den bis dato Tabellenletzten.

Immerhin: In der 90. Minute zapfte Alex noch einmal seine Kraftreserven an und spielte sich von der Mittellinie durch mehrere Gegenspieler hindurch bis zur Strafraumkante. Dort setzte er zum Schuss an und versenkte die Kugel am Gästekeeper vorbei im Netz. 2:6!

Das Tor lässt sich nicht einmal als „Ergebniskosmetik“ beschreiben, markierte dann aber letztendlich den Endstand. Mit hängenden Köpfen verließ man den Platz somit nach einer äußerst enttäuschenden Partie als neuer Tabellenletzter.

Schade, dass man heute die Leistung aus dem Spiel gegen den TSV Immenrode nicht abrufen konnte. Der MTV war sicher kein starker Gegner und profitierte davon, dass der WSV einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Spielerisch war das heute auf beiden Seiten kein glanzvoller Auftritt und aufgrund des hohen „Bolzanteils“, der vielen Ballverluste und Fehlpässe eher schwere Kost für die Zuschauer an der Seitenlinie. Nach zahlreichen harten Fouls des MTV können wir uns aber wenigstens glücklich schätzen, dass keine weiteren Verletzten dazugekommen sind.

Kopf hoch! Ihr habt gezeigt, dass ihr kämpfen und mit stärkeren Gegnern mithalten könnt. Jetzt gilt es, das heutige Spiel abzuhaken und nach vorne zu schauen. Nächste Woche steht das Derby gegen die FG Vienenburg/Wiedelah an – und Derbys haben ja bekanntlich ihre eigenen Gesetze…





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