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10.11.2019

WSV Wiedelah : TSV Lengde 6:0

Derbyzeit! Nach zwei spielfreien Wochenenden stand als Wiedereinstieg ausgerechnet das beliebte Nachbarschaftsduell gegen den TSV Lengde auf dem Spielplan. Bei frostigen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein wollte man heute nicht nur die erste Saisonniederlage aus dem letzten Spiel abschütteln, sondern auch die Tabellenführung behaupten und vor allem – das gehört zu einem Derby natürlich dazu – den Gästen zeigen, wer in Alt-Vienenburg „die Hosen“ an hat. Tabellarisch lag gegen den im Mittelfeld der Tabelle dümpelnden TSV die Favoritenrolle klar auf Wiedelaher Seite – jetzt musste das nur auf den Platz gebracht werden…

Der WSV begann nach der zweiwöchigen Pause mit konzentriertem Aufbauspiel und hatte bereits in der 3. Minute die erste Chance zur Führung, als Rouwen auf der rechten Seite fast ungehindert bis zur Grundlinie durchziehen konnte und den Ball scharf vors Tor spielte, wo Alex in zentraler Position erst im letzten Moment am Torschuss gehindert werden konnte. Nur zwei Minuten später versuchte sich dann auch der TSV an seinem ersten Torabschluss – der hoch angesetzte Distanzschuss senkte sich auf seinem Weg Richtung Tor zwar noch gefährlich ab, flog aber letztendlich über die Latte. In der 11. Minute musste dann der Lengder Schlussmann das erste Mal eingreifen, hatte mit Tims eher harmlosen Distanzschuss aber keine Probleme. Jan konnte sich dagegen auf der anderen Seite auch den zweiten Torabschluss der Gäste noch in Ruhe ansehen, da der Schuss aus dem linken Halbfeld so angeschnitten wurde, dass er sich vom Tor weg drehte und weit am rechten Pfosten vorbeiflog (14. Minute).

Da sich die Chancen bis hierhin munter abwechselten, sollte die nächste wieder dem WSV gebühren – und die war dann auch ein voller Erfolg: Nach einem im eigenen Strafraum unterbundenem Angriff der Gäste wurde der Ball von Max lang nach vorne geschlagen. Ob er den Ball nur klären wollte oder tatsächlich genauso spielen wollte, weiß man nicht – der Ball landete jedenfalls in der Spitze bei Rouwen, der im Laufduell seinen Gegenspieler abhängte, in den gegnerischen Strafraum zog und den Ball dort überlegt am herauslaufenden Gästetorwart vorbei in die Maschen schob – das war die umjubelte 1:0-Führung für WSV (16. Minute)!

Und als wäre ein Schalter umgelegt worden, erspielte sich der WSV nun fast im Minutentakt weitere Chancen, um die Führung auszubauen. In der 20. Minute setzte sich Alex nach schönem Zuspiel auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler durch und schob den Ball von der Grundlinie in Richtung Elfmeterpunkt, wo Rouwen zwar eingelaufen war, aber leider so von einem Lengder Abwehrspieler zugestellt worden war, dass letzterer den Ball souverän vor ihm klären konnte. In der 25. Minute landete eine Flanke von Max von der linken Seite am langen Pfosten bei Christian, der den Ball aus spitzem Winkel am Torwart vorbei ins Netz schob. Die Freude über den Treffer währte aber nur kurz, denn der Schiedsrichter entschied auf Abseits, sodass es zunächst beim 1:0 blieb. In der 28. Minute wurde es dann nach einem Freistoß zum ersten Mal in diesem Spiel unerwartet gefährlich im Wiedelaher Strafraum, denn Jan konnte den Ball nicht festhalten und ließ ihn vor die Füße eines Lengder Angreifers abtropfen, der ihn wiederum anschließend in Richtung des rechten Pfostens lupfte – kurz bevor der Ball die Linie passieren konnte, war aber Max zur Stelle und beförderte das Leder konsequent aus dem Gefahrenbereich (dieses Mal allerdings ohne damit ein weiteres Tor einzuleiten). In der 30. Minute versuchte sich Robin an einem Distanzschuss, erwischte den Ball aber nicht richtig, sodass letzterer ungefährlich in den Armen des Gästetorwarts landete.

Den folgenden Gegenangriff der Lengder konnte der WSV kurz vor der eigenen Strafraumkante stoppen. Lennart, der im Zentrum blitzschnell schaltete, schlug den Ball lang nach vorne – was dann kam, erinnerte sehr an den Führungstreffer: Der Ball landete in der Spitze bei Rouwen, welcher erneut frei in Richtung Tor ziehen und den Ball links am Torwart vorbei im Netz versenken konnte (31. Minute). 2:0!

Und während die Gäste mit ihrer eigenen Leistung haderten, schaltete der WSV im Angriffsmodus noch einen Gang hoch. Christian traf mit einem Schuss aus spitzem Winkel allerdings nur das Außennetz (34. Minute), Rouwen setzte einen Schuss vom linken Strafraumeck über die Latte (37. Minute), Alex ließ den Ball aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbeifliegen (38. Minute) und einen sehenswerten Angriff über die linke Seite konnte Rouwen im Strafraum nicht veredeln, weil ein Lengder Abwehrspieler noch rechtzeitig den Fuß an den Ball brachte (40. Minute). Von den Lengdern war dagegen nicht mehr viel zu sehen. Mehr als ein harmloser Torschuss aus 20 m, der von Jan sicher aufgenommen werden konnte (43. Minute), war bis zur Pause nicht zu verbuchen.

So ging es mit einer äußerst verdienten 2:0-Führung in die Kabinen. Doch nur ein Gegentreffer und die Partie stünde auf wackligen Beinen. Der WSV tat gut daran, den Offensivdrang auch in Halbzeit 2 aufrecht zu erhalten und vielleicht noch das ein oder andere Tor nachzulegen, um den Lengder Gästen hier den „Zahn zu ziehen“.

In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff hatte man allerdings zunächst den Eindruck, dass die Pause Lengde besser getan hatte als dem WSV. Während letzterer erst einmal wieder in die eigene Ordnung finden musste, bemühte sich der TSV, Druck auszuüben und kam auch mehrfach mit guten Kombinationen im Mittelfeld bis an den Strafraum – spätestens dort war dann allerdings auch schon wieder Schluss mit der Herrlichkeit, denn die Abwehrreihe um Kapitän Max hielt sämtlichen Offensivbemühungen stand und beförderte den Ball schnell wieder aus der Gefahrenzone.

Die erste nennenswerte Chance der zweiten Hälfte hatte dann tatsächlich der WSV: Während sich die Lengder noch über ein vermeintliches Foulspiel aufregten und mehr auf den Schiedsrichter als auf das weitere Spielgeschehen achteten, landete ein langer Ball auf der linken Seite bei Alex, welcher (man beachte die Parallelen zu den Toren 1 und 2) unbedrängt aufs Tor ziehen und den Ball rechts am Torwart vorbei ins lange Eck schieben konnte (49. Minute) – und so stand es plötzlich 3:0 für die Hausherren!

Der Gegentreffer traf die Gäste hart, denn eigentlich war man gut zurück ins Spiel gekommen, aber wie sagt man immer so schön? „So lange der Schiedsrichter nicht pfeift, wird weitergespielt!“ Da war der WSV einfach cleverer…

In der 54. Minute hatte Rouwen die Chancen, sein drittes Tor des Tages zu erzielen, semmelte den Ball nach schöner Ablage von Robin aber aus vollem Tempo weit über die Latte. Vier Minuten später wurde es dann bei einem Freistoß der Gäste gefährlich: Nachdem Jan den scharf getretenen Ball stark parieren konnte, brachte ein Lengder Angreifer den Abpraller noch einmal vor den linken Pfosten, wo der WSV ihn im Getümmel mit vereinten Kräften zur – nichts einbringenden – Ecke klären konnte. In der 61. Minute machte es Simon auf der anderen Seite dann Rouwen nach und setzte ebenfalls einen Schuss von der Strafraumkante über die Latte.

Die Partie wurde inzwischen zunehmend ruppiger und dem Schiedsrichter drohte zunehmend das Spiel zu entgleiten. Während hartes Einsteigen ohne Ball teilweise ungeahndet blieb, wurden reihenweise Zweikämpfe abgepfiffen, in denen die Beteiligten lediglich mit Körpereinsatz zu Werke gegangen waren. Auch klare Vorteilssituationen, die zu gefährlichen Kontern hätten führen können, wurden aus unerklärlichen Gründen zurückgepfiffen. Fairerweise muss man aber sagen, dass beide Mannschaften von den fragwürdigen Entscheidungen betroffen waren und kaum jemand einen deutlichen Vor- oder Nachteil hatte. Dem Spielfluss und der allgemeinen Stimmung bekam das allerdings nicht wirklich.

Der WSV ließ sich gottseidank nur bedingt beeindrucken und zog im Wesentlichen sein Spiel weiter durch. In der 67. Minute folgte dann auch wieder ein schöner und von Erfolg gekrönter Spielzug des WSV: Nachdem Christian den Ball auf der rechten Seite durch das Mittelfeld hindurch zu Rouwen durchgesteckt hatte, zog dieser an seinem Gegenspieler vorbei bis zur Grundlinie und legte von dort quer zurück auf Alex, welcher in der Zentrale die Übersicht behielt und den Ball zu Lennart weiterleitete, welcher auf Höhe des linken Pfostens unbedrängt aus gut elf Metern abzog – der Lengder Schlussmann bekam zwar noch die Fingerspitzen an den Ball, konnte aber den Einschlag nicht verhindern. 4:0!

Und das nun abzusehende Debakel für den TSV Lengde nahm seinen Lauf: Nur zwei Minuten später landete ein im Strafraum der Gäste geklärter Ball bei Christian und von dort bei Ruben, der den Ball an der Strafraumkante mit dem Rücken zum Tor auf die linke Seite abklatschen ließ, wo Rouwen völlig frei zur Grundlinie ziehen konnte – seine kurze Flanke vors Tor landete punktgenau auf dem Kopf von Alex, der den Ball völlig unbedrängt einnicken konnte – 5:0! Ja, richtig gelesen: Ausgerechnet Alex, der nun wirklich nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannt ist, erzielt ein Tor mit dem Kopf – kann es für den TSV Lengde im Derby eigentlich noch schlimmer kommen?

Oh ja, es kann. In der 72. Minute zückte der Schiedsrichter nach einem Foul an Maik zuerst die gelbe, dann die rote Karte und schickte einen Lengder Spieler vom Feld. Auch das hat ja schon fast Tradition. Wer aber denkt, der TSV brach jetzt richtig zusammen, der irrt. Es wäre zwar deutlich übertrieben, zu sagen, der TSV drehte jetzt erst so richtig auf, aber zumindest kämpften die verbleibenden Zehn tapfer um jeden Ball und gaben sich trotz Unterzahl und der Aussicht auf eine deftige Niederlage nicht auf. Das ein oder andere Frustfoul (wenn der Schiedsrichter denn überhaupt auf Foul entschied) hätte man sich aber sparen können.

Der WSV wollte die Unterzahl der Gäste natürlich ausnutzen und noch das ein oder andere Tor nachlegen. Chancen gab es durchaus, aber Maiks abgefälschter Schuss aus 20 m flog über die Latte (78. Minute) und Rouwen Schuss von der Strafraumkante wurde vom Gästetorwart pariert (79. Minute). Die wohl beste Möglichkeit des Spiels (abgesehen von den Toren) hatte dann erneut Rouwen, der sich nach einem schön durchgesteckten Zuspiel von Lennart völlig frei im Strafraum den Ball zurechtlegen konnte und nur noch an dem Gästetorwart – der das Unheil schon kommen sah und keinerlei Gegenwehr zeigte – vorbeilegen musste. Doch während im Zuschauerraum schon die ersten Jubelschreie ertönten, segelte der Ball aus unerklärlichen Gründen am rechten Pfosten vorbei ins Toraus (80. Minute) – und der Jubel wich schnell allgemeiner Ratlosigkeit. Den Ball muss man erstmal danebenschießen! Bei einer komfortablen Führung kann man sich aber selbst sowas gegen den Stadtrivalen mal erlauben…

Fast wie zur Strafe folgte im Anschluss die größte Chance für den TSV Lengde, hier wenigstens noch einen Ehrentreffer zu erzielen, denn es gab einen Strafstoß. Jan ließ sich verladen und der Ball schlug auf halber Höhe links im Netz ein – aaaber… Aus Sicht des TSV muss man sagen: Wenn’s schon nicht läuft, dann läuft’s auch überhaupt nicht. Weil einige Spieler zu früh in den Strafraum gestartet waren, ließ der Schiedsrichter den Strafstoß wiederholen – und der zweite Versuch landete dann hinter dem Tor im Fangzaun. So blieb es also glücklicherweise bei der weißen Weste!

Nachdem ein weiterer Freistoß der Gäste von Jan stark zur Ecke pariert werden konnte (86. Minute), gab es in der 88. Minute auf der anderen Seite einen Freistoß für den WSV, den Maik an den linken Pfosten brachte, wo Simon nur den Fuß hinhalten und den Ball ins Tor lenken musste – 6:0, das halbe Dutzend war voll!

In der Nachspielzeit hatte Alex dann die Möglichkeit, einen 7:0-Endstand zu markieren, sein Schuss aus zentraler Position im Strafraum flog an die Unterkante der Latte und prallte leider vor der Linie wieder auf (90. Minute +1). Schade, das wäre noch ein sehenswerter Treffer gewesen!

So schlägt der WSV den TSV Lengde letztendlich mit einem auch in der Höhe völlig verdienten 6:0!

Der WSV hatte von Beginn an mehr vom Spiel, erkämpfte sich durch starke Zweikampfführung die Oberhand im Mittelfeld und leitete vorallem über die Außenbahnen starke Angriffe ein, die auch gut und gerne zu ein, zwei, drei weiteren Toren hätten führen können. Auch eine gute Phase des Gegners zu Beginn der zweiten Halbzeit beendete man schnell durch ein drittes Tor und spielte auch in der Folge weiter munter nach vorne, um sich gar nicht erst in die Defensive drängen zu lassen und sich dort der Gefahr eines Gegentreffers auszusetzen. Der TSV Lengde wurde letztendlich nur über Standards wirklich gefährlich und auch das nur äußerst selten, sodass der Sieg nie ernsthaft gefährdet war.

Was nach dem Spiel in der Kabine angestimmt wurde, war klar: „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!“

Der WSV behält damit drei Punkte im Eckerstadion und verteidigt souverän seine Tabellenführung. Sauber, Jungs!



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