WSV Wiedelah

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13.10.2019

SV Hahndorf : WSV Wiedelah 0:2

Im Spitzenspiel der 1. Nordharzklasse ging es für den WSV heute zum Tabellenvierten nach Hahndorf. Angesichts der Tabellensituation versprach das Spiel einiges an Spannung – doch das hatte man vor einigen Wochen beim Heimspiel gegen den SV Braunlage, dem Tabellenzweiten, auch gedacht und dann wurden die Gäste in 90 Minuten mit einem denkwürdigen 11:0 vom Platz gefegt. Aus Sicht des zahlreich erschienen Wiedelaher Anhangs wäre gegen einen ähnlichen Spielverlauf heute wohl nichts einzuwenden gewesen, aber, aber, aber… Die Heimelf hatte sich viel vorgenommen – galt es doch, dem WSV endlich die ersten Saisonpunkte zu stehlen.

Entsprechend druckvoll begann die Hahndorfer Elf auch. Ein erster Torschuss in der 2. Minute war allerdings noch recht harmlos und konnte von Jan sicher aufgenommen werden.

Der WSV brauchte eine Weile, um in das Spiel zu finden, hatte dann aber in der 10. Minute bereits eine Top-Chance zur Führung, als Christian eine schöne Flanke von der Grundlinie an den Elfmeterpunkt schlug, wo Alex den Ball direkt aus der Luft nahm und ihn (leider nur) über die Latte setzte.

In der Folge entwickelte sich ein munteres Spiel, bei dem beide Mannschaften versuchten, die beste Möglichkeit zur Überwindung der jeweiligen gegnerischen Defensive zu finden.

In der 14. Minute war es dann allerdings ein Standard, der die nächste gefährlichere Situation des Spiels brachte: Ein Hahndorfer Freistoß aus dem Niemandsland wurde lang nach vorn in den Strafraum geschlagen, wo ein Angreifer völlig frei zum Kopfball kam. Da sich der Ball aber bereits etwas zu nah an der Grundlinie befand und nicht mehr in Richtung Tor befördert werden konnte, flog er letztendlich deutlich am linken Pfosten vorbei ins Toraus.

Fünf Minuten später setzte Christian einen Schuss von der rechten Seite aus sehr spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei. In der 21. Minute versuchte es Rouwen mit einem Schuss aus 20 m von halblinks, zielte aber deutlich über die Latte. In der 24. Minute scheiterte Alex mit einem Schuss im Strafraum aus spitzem Winkel am Torwart, der den Ball zur Ecke klärte. Letztere landete wenig später auf Höhe des Elfmeterpunktes bei Simon, der den Ball frei aufs Tor köpfen konnte – ein Hahndorfer Verteidiger konnte den aufspringenden Ball allerdings vor der Linie klären.

In der 26. Minute konnte Jan einen Freistoß der Heimelf sicher festhalten. Bei dem Versuch, einen schnellen Konter einzuleiten, wurde der Ball von den Hahndorfern abgefangen und auf die linke Seite gebracht, wo ein Angreifer den Ball auf Höhe des Strafraums an den langen Pfosten schlug. Dort kam ein völlig allein gelassener Mitspieler aus abseitsverdächtiger Position angerauscht, spitzelte den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbei.

In den folgenden Minuten fand das Spiel hauptsächlich im Mittelfeld statt. Viele kleinere und auch größere Fouls, merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen, ungenaue Zuspiele und fehlende Ideen im Spiel nach vorne sorgten auf beiden Seiten für Unzufriedenheit – die Spannung blieb dennoch unverändert hoch.

Erst zehn Minuten vor Ende der 1. Halbzeit wurde es im Wiedelaher Strafraum mal wieder gefährlich, als man sich bei einer Flanke von der linken Seite verschätze und den Ball zu einem freistehenden Hahndorfer Angreifer trudeln ließ, der allerdings (vermutlich selbst überrascht davon, dass der Ball zu ihm durchgekommen war) den Ball aus kürzester Distanz nicht aufs Tor brachte, sondern ins Aus lenkte. In der 37. Minute kam es dann zu einer zu diesem Zeitpunkt möglicherweise spielentscheidenden Szene: Nach einem vermeintlichen Handspiel von Max entschied der Unparteiische auf Strafstoß für den SV Hahndorf. Nach der neuen Regelauslegung handelte es sich dabei um eine Fehlentscheidung des ohnehin unglücklich auftretenden Schiedsrichters, da Max der Ball aus kürzester Distanz an den angelegten Arm gesprungen war. Sei’s drum. Letztendlich lenkte Jan den platzierten Ball mit den Fingerspitzen aus dem rechten unteren Eck ins Toraus und verhinderte damit, dass der WSV hier vor der Pause in Rückstand geriert. Ganz starke Parade!

Kurz vor dem Halbzeitpfiff versuchte es Lennart dann auf der gegenüberliegenden Seite noch einmal mit einem Schuss aus der Distanz, zielte aber rechts vorbei (44. Minute).

Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es in die Pause. Sollte der SV Hahndorf tatsächlich der gefürchtete Stolperstein für den WSV sein? Hier war definitiv nicht vorherzusehen, ob jemand nach 90 Minuten als Sieger vom Platz gehen sollte, geschweige denn, wer in diesem Fall der Glückliche sein würde. Fest stand aber: Wer auf einen Sensationssieg wie gegen den SV Braunlage gesetzt hatte, der konnte froh sein, dass er keine kostenpflichten Wetten abgegeben hatte. Es blieb spannend.

Die zweite Halbzeit begann dann mehr nach dem Geschmack der Wiedelaher Fans. Vielleicht war es eine gepfefferte Halbzeitansage, vielleicht aber auch das Bestreben, den parierten Strafstoß als gutes Zeichen nun durch eigene Tore in zählbare Münze umzuwandeln: Der WSV kam jedenfalls deutlich besser aus der Pause als die Gastgeber und begann sofort, Druck auszuüben.

Schon kurz nach Wiederanpfiff der Partie nahm Lennart nach einer Ecke den missglückten Klärungsversuch zum Anlass, es aus 20 m einfach mal volley zu versuchen – leider flog der Ball rechts am Tor vorbei (46. Minute). In der 48. Minute zirkelte Marc einen Ball von der Strafraumkante nur knapp über die Latte, in der 50. Minute scheiterte Alex mit einem Schuss im Strafraum am Torwart und in der 53. Minute war es Rouwen, der im Strafraum aus der Drehung zum Schuss ansetzte und genau in die Arme des Torwartes traf. In der 56. Minute war der Ball dann drin: Nachdem Simon den Ball von halbrechter Position scharf vors Tor gespielt hatte, brachte Ruben ihn im Netz unter. Doch der Schiedsrichter entschied, dass Ruben beim Zuspiel von Simon zu früh losgelaufen war und sich im Abseits befunden hatte. Schade… So blieb es also beim 0:0.

In der 62. Minute war es dann aber endlich so weit: Nach einem schönen Zuspiel von Simon konnte sich Alex an der rechten Strafraumkante an seinem Gegenspieler vorbeimogeln, anschließend mit Ball am Fuß in die Mitte ziehen und von der Strafraumkante aus der Drehung den Ball auf Tor bringen – der platzierte Schuss war für den Hahndorfer Schlussmann nicht zu erreichen und schlug unten rechts ein. 1:0 – das war die herbeigesehnte und inzwischen verdiente Führung für den WSV!

Doch es dauerte nur zwei Minuten, bis der SV Hahndorf, der bis dato in der zweiten Halbzeit fast nur durch rüdes Foulspiel aufgefallen war, die Möglichkeit zum Gegenschlag erhielt. Auslöser war ein katastrophaler Fehlpass in der Wiedelaher Hintermannschaft, der von einem Hahndorfer Angreifer abgefangen werden konnte. Letzterer zog mit dem Ball völlig frei aufs Tor zu, wurde aber im entscheidenden Moment noch vom hinterherhetzenden Sebastian gestört, sodass er den Ball nicht mehr platziert auf den Kasten von Jan bringen konnte. Glück gehabt!

Der WSV, der nun gemerkt hatte, wie schnell die Führung wieder zunichte sein konnte, verstärkte merklich seine Offensivbemühungen, um durch ein zweites Tor mehr Sicherheit zu gewinnen. Die Hahndorfer wurden dagegen zunehmend aggressiver und konnten nach gut einer Stunde froh sein, überhaupt noch mit elf Mann auf dem Feld zu stehen.

Nachdem Lennart einen Freistoß aus 20 m über die Latte gezirkelt hatte (68. Minute) und Rouwen mit einem Flachschuss im Strafraum am Torwart gescheitert war (69. Minute), sorgte dann Simon in der 73. Minute für die passende Antwort auf das rüpelhafte Benehmen der Gastgeber: Nach schönem Zuspiel von Marc, der auf der linken Seite in Höhe des Strafraums gesehen hatte, dass Simon in der Zentrale völlig blank stand, legte sich dieser den Ball aus 20 m kurz vor und hämmerte ihn dann unhaltbar links unten ins Netz – 2:0 für den WSV!

Drei Minuten später zückte der Schiedsrichter dann die längst fällige rote Karte und schickte einen bereits verwarnten Hahndorfer mit gelb-rot vom Platz.

Der SV musste die letzte Viertelstunde also zu zehnt überstehen. Sollte es möglich sein, trotzdem noch einen 2:0-Rückstand aufholen? Die Führung für den WSV war inzwischen mehr als verdient, stand aber immer noch auf wackligen Beinen. Der Hahndorfer Elf blieb noch genügend Zeit, das Anschlusstor und den Ausgleich zu erzielen – und man hatte ja gesehen, dass sich manchmal Angriffe auch aus dem Nichts ergeben konnten, weil der Gegner unerwartet unaufmerksam oder unkonzentriert war. Auf Seiten des WSV galt es also, nicht nachzulassen und stattdessen die Überzahlsituation geschickt auszunutzen.

Nachdem Lennart den auf den Platzverweis folgenden Freistoß knapp neben den linken Pfosten gesetzt hatte, versuchte es ein Hahndorfer Angreifer mit einem gefährlichen Flachschuss vom linken Strafraumeck, der nur knapp am rechten Pfosten vorbeirollte (78. Minute).

In der 80. Minute setzte Rouwen einen hoch angesetzten Schuss vom rechten Strafraumeck aufs Tornetz. Zwei Minuten später kam Robin nach schöner Ablage von Alex im Strafraum frei zum Schuss, erwischte aber den Ball nicht richtig und spielte ihn lediglich ungefährlich in die Arme des Hahndorfer Torwarts.

In der 83. Minute musste ein Hahndorfer Spieler verletzungsbedingt vom Platz. Da das Wechselkontingent der Gastgeber bereits ausgeschöpft war, musste der SV also mit neun Leuten weiterspielen.

Der WSV zog hieraus aber keine Vorteile, sondern begnügte sich mit der Absicherung des Spielstandes, indem man die Bälle nach Möglichkeit in den eigenen Reihen hielt, die Hahndorfer hinterherlaufen ließ und z. B. an der Eckfahne auf Zeit spielte.

In der 87. Minute wurde es tatsächlich noch einmal gefährlich im Wiederlaher Strafraum, als ein abgefälschter Freistoß aus zentraler Position von einem Hahndorfer Angreifer aufs Tor gebracht werden konnte – doch Jan konnte den unbequemen Aufsetzer zur Ecke kläre, welche anschließend nichts einbrachte.

Die letzten Torabschlüsse der Partie gebührten dann noch einmal dem WSV, allerdings wurde es weder beim harmlosen Flachschuss von Lennart (89. Minute) noch bei dem etwas zu hoch angesetzten Versuch von Felix (90. Minute) aus je 20 m wirklich gefährlich.

So beendete der Schiedsrichter die Partie beim Stand von 0:2 und sorgte damit für den nächsten Dreier des WSV, der mit dem zehnten Sieg im zehnten Spiel seinen überragenden Saisonstart krönt. Der SV Hahndorf, der in der ersten Halbzeit als ebenbürtiger Gegner auftrat, konnte seine Konzentration in Halbzeit 2 nicht aufrecht erhalten und schadete durch eine zunehmend aggressivere Spielweise nicht nur dem Spiel, sondern in erster Linie sich selbst. Der WSV hingegen, der sich durch dieses Auftreten nicht beeindrucken ließ, spielte nach dem Wiederanpfiff der Partie seinen Stärken aus und durfte letztendlich als verdienter Sieger die Heimreise antreten. Da der SV Braunlage als Tabellenzweiter sein Punktspiel gegen den FC Seesen verloren hat, konnte der WSV heute nicht nur den Abstand zum SV Hahndorf vergrößern, sondern sich nunmehr auch sieben Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze erarbeiten. Großartig!

Am nächsten Sonntag steht für die Jungs bereits das nächste Spitzenspiel an. Dann ist mit dem TuS Clausthal-Zellerfeld der Tabellendritte zu Gast. Spannung garantiert!?




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